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DACS - Ein neues implantierbares Hörsystem für mittel- bis hochgradige kombinierte Schwerhörigkeiten
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Published: | April 24, 2006 |
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Einleitung: Die ausreichende Versorgung mittel- bis hochgradiger kombinierter Schwerhörigkeit mit Hörhilfen ist nach dem heutigen Stand der Technik bisher nicht befriedigend möglich. Die Patienten verfügen zwar über eine ausreichende Restfunktion des Innenohres, allerdings begrenzt die zusätzliche Schalleitungskomponente den Einsatz von Luftleitungshörgeräten (ungenügende Verstärkung, Verzerrung) als auch den Einsatz von knochenverankerten Hörgeräten (zu geringe Verstärkungsleistung), so dass für diese Patienten zur Zeit keine Behandlungsmöglichkeit wegen einer nicht gegebenen Indikation für ein Cochlea-Implantat aufgrund der cochleären Reserve gegeben ist. Dies bedeutet unter Umständen eine funktionelle Taubheit auf dem betroffenen Ohr.
Methoden: Das neu entwickelte implantierbare DACS-System (Direct Acoustic Cochlear Stimulation) ermöglicht eine direkte Ankopplung an das Innenohr, so dass die bestehenden Schallleitenden Probleme im Mitteohr umgehen werden können. In diesem Beitrag werden das DACS-Funktionsprinzip und die audiologischen Ergebnisse von 4 implantierten Patienten im Rahmen einer multizentrischen klinischen Studie vorgestellt.
Ergebnisse: Die postoperativen Ergebnisse (1 Jahr postoperativ) zeigen einen durchschnittlichen Hörgewinn von mindestens 50 dB HL und eine durchschnittliche SRT-Verbesserung von mindestens 40 dB SPL.
Schlussfolgerung: Die audiologischen Ergebnisse zeigen, dass mit Hilfe von DACS den Patienten mit mittel- bis Hochgradigen kombinierten Schwerhörigkeiten erhebliche Hörverbesserung ermöglichen kann.