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77th Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

24.05. - 28.05.2006, Mannheim

Mikrobiologische Untersuchungen bei tracheotomierten Intensivpatienten

Meeting Abstract

  • corresponding author Michaela Zumtobel - Univ.HNO-Klinik, Wien, Österreich
  • Alexander Hirschl - Klinisches Institut für Hygiene und Medizinische Mikrobiologie Wien, Wien, Österreich
  • Matthias Leonhard - Univ.HNO-Klinik, Wien, Österreich
  • Berit Schneider - Univ.-HNO-Klinik, Klin. Abt. Phoniatrie-Logopädie, Wien, Österreich

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 77. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V.. Mannheim, 24.-28.05.2006. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2006. Doc06hnod172

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Published: April 24, 2006

© 2006 Zumtobel et al.
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Text

Einleitung: Nach Tracheotomie wird ein höheres Infektionsrisiko im Respirationstrakt vermutet. Pflegestandards zur Risikominimierung bzw. zur Häufigkeit des Kanülenwechsels existieren nicht.

Ziel war die Erfassung der trachealen Keimflora nach Tracheotomie, um das Pneumonierisiko in Abhängigkeit von der Liegedauer einer Trachealkanüle zu beurteilen.

Methodik: Es wurden prospektiv-konsekutiv 50 Intensivpatienten (33 m /17 w, Alters-MW 63,5 Jahre)untersucht. Intraoperativ, sowie am 3, 5, 7, 10. und 14. postoperativen Tag erfolgten mikrobiologische Abstriche aus der Trachea. Die Keimbesiedelung an der Kanüle wurde zu jedem Zeitpunkt mit Hilfe von Spüllösungen untersucht, die zur Keimbestimmung auf 4 verschiedene Nährböden (Columbia, CNA, Mc Conkey, Saboroud) aufgebracht wurden. Das Keimwachstum wurde nach 24 bzw. 48 Stunden Inkubation abgelesen. Außerdem erfolgten klinische Datenerhebungen (Grundkrankheit, Antibiose, Laborparameter, Röntgenuntersuchungen und Bronchiallavagen etc.).

Ergebnisse: Die Patienten waren 0-32 Tage intubiert. Zum Zeitpunkt der Tracheotomie fanden sich bei der Mehrzahl der Patienten in der Trachea keine sterilen Bedingungen. Im Verlauf konnten meist Staphylokokken, Streptokokken, Pseudomonas und/oder Candida nachgewiesen werden, obwohl 38 Patienten intravenös antibiotisch behandelt wurden. Die Keimflora zeigte im Verlauf nur geringe intraindividuelle Veränderungen. Hinweise für ein höheres Pneumonierisiko fanden sich nicht. Die Trachealabstriche zeigten nur in etwa der Hälfte der Patienten die gleichen Ergebnisse wie die Bronchiallavagen.

Schlussfolgerung: Die Verweildauer einer Trachealkanüle von mindestens 14 Tagen ist medizinisch ohne höheres Pneumonierisiko möglich und ökonomisch sinnvoll.