Article
Rekonstruktion der Mastzellpopulation Mastzell-defizienter Mäuse in Geweben des HNO Gebietes
Search Medline for
Authors
Published: | April 24, 2006 |
---|
Outline
Text
Einleitung: Studien der letzten Jahre zeigen, dass Mastzellen (MZ) vielfältige Funktionen in der gerichteten und ungerichteten Immunität übernehmen.
Um die Rolle von MZ in Reaktionsabläufen unterschiedlicher Gewebe untersuchen zu können, existiert ein Modell, in dem die MZ-Population in Mausmutanten, die keine MZ bilden können, durch i.v. Gabe von MZ aus Zellkulturen wiederhergestellt wird. Vergleicht man die Reaktionen in Wildtyp-Mäusen, MZ-defizienten Mausmutanten und Mutanten, in denen die MZ-Population wiederhergestellt wurde, kann man Rückschlüsse auf die Funktion von MZ im Reaktionsablauf ziehen.
Um dieses Modell auf Fragestellungen aus dem HNO-Gebiet anzuwenden, muss zunächst geklärt werden, welche Gewebe sich durch MZ repopularisieren lassen.
Methoden: In Toluidinblau gefärbten histologischen Präparaten wurden MZ in Mittelohr-, Nasen- und Tracheobronchialschleimhaut ausgezählt. Verglichen wurden Wildtyp-Mäuse mit MZ-defizienten Mausmutanten und repopularisierten Mutanten. Der Beobachtungszeitraum lag zwischen 4 und 20 Wochen nach Injektion.
Ergebnisse: Die Mittelohrmukosa lässt sich zuverlässig und langfristig mit MZ repopularisieren. In der Nasenschleimhaut treten MZ nach intravenöser Gabe nur sporadisch auf; die nasale Mukosa lässt sich nicht repopularisieren. Gleiches gilt für den Tracheobronchialbaum.
Schlussfolgerungen: Die Repopularisierung von MZ-defizienten Mäusen funktioniert nicht in allen Geweben. Möchte man dieses Tiermodell anwenden, muss zunächst nachgewiesen werden, dass sich das untersuchte Gewebe mit MZ repopularisieren lässt.
Im HNO-Gebiet erscheint das Modell geeignet für Untersuchungen an der Mittelohrschleimhaut, nicht jedoch an der Nasen- oder Trachealschleimhaut.
Unterstützt durch DFG (EB 260/1-1), NIH/NIDCD (DC00129 & DC006279).