Article
Die chirurgische Therapie der Polyposis nasi hat keinen Einfluß auf die postoperative Zytokinproduktion
Search Medline for
Authors
Published: | April 24, 2006 |
---|
Outline
Text
Das Ausmaß der Zytokinproduktion korreliert nicht nur mit der präoperativen Situation und dem entzündlichen Status quo einer Polyposis nasi, sondern auch mit dem postoperativen Ergebnis. Um diesen Zusammenhang weiter zu analysieren, untersuchten wir prospektiv die Produktion von Th1-und Th2-Zytokinen der Nasenschleimhaut nach endoskopischen Operationen der Nasennebenhöhlen über 6 Monate an 25 Patienten mit bilateralen Nasenpolypen. Dazu wurden präoperativ sowie 1, 2, 3 und 6 Monate postoperativ Kürettagen im mittleren Nasengang durchgeführt und die Produktion der Zytokine IL-4 und IFN-γ in den gewonnenen Zellen mit Hilfe von ELISPOT-Assays untersucht. Parallel dazu wurden klinische Daten (u.a. Symptomscores und Polypenscores (Lildtholt 1997)) dokumentiert. Die Daten wurden mit Hilfe nicht-parametrischer statistischer Testverfahren (One-way ANOVA mit Bonferroni-Korrektur) ausgewertet. Vom ersten bis zum 6. Monat nach der Operation zeigten sich signifikant verbesserte Symptomscores (p<0,001) und signifikant verringerte Polypenscores (p<0,001). Die Produktion der Zytokine IL-4 und IFN-γ war zu allen Untersuchungszeitpunkten und in allen Proben nachweisbar. Im Gegensatz zu den klinischen Parametern zeigten sich jedoch zu keinem der Beobachtungszeitpunkte signifikante Veränderungen der Anzahl der IL-4 und IFN-γ produzierenden Zellen in der Schleimhaut (p>0,5). Diese Ergebnisse unterstreichen die Relevanz der chronisch-entzündlichen Natur der Polyposis nasi, da die gesteigerte Produktion zentraler Zytokine trotz einer Verbesserung der Symptomatik und der endoskopischen Befunde persistiert. Dies weist auf die wesentliche Bedeutung einer anti-inflammatorischen Therapie auch nach klinisch erfolgreichen Operationen der Polyposis nasi hin.