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Lokal metastasierender Schmincke-Tumor bei einer 22jährigen - ein außergewöhnlicher Fall
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Published: | April 24, 2006 |
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Wir stellen den Fall einer 22jährigen Patientin vor, die uns wegen einer persistierenden Lymphadenitis colli vorgestellt wurde. Zuvor war durch eine Lymphknoten-Biopsien rechts-zervikal die Diagnose einer Lymphknotentuberkulose gestellt worden: in den Kulturen konnten säurefeste Stäbchen nachgewiesen werden, ein Nachweis von Mykobakterien mittels PCR gelang aber nicht. Bis 3 Monate vor Erstvorstellung hatte die Patientin Tuberkulostatika erhalten.
Im CT kamen mehrer Nodi links-zervikal zur Darstellung, die bis nach retropharyngeal reichten. Nebenbefundlich bestand eine chronische Tonsillitis. Wir führten die Neck dissection links mit Tonsillektomie bds. durch. In der pathologischen Begutachtung wurde zunächst der Verdacht einer granulomatösen Lymphadenitis geäußert, immunhistochemisch wurde dann die Diagnose von Metastasen eines epithelialen Tumors gestellt.
Die daraufhin veranlasste PET-CT-Untersuchung zeigte Anreicherungen im Epipharynx links, eine weitere PE aus diesem Gebiet sicherte dann die Diagnose eines Schmincke-Tumors mit zervikaler Filialisierung. Immunhistochemisch konnte jetzt auch in den ursprünglichen Histologien von zervikal rechts metastatisches Gewebe nachgewiesen werden.
Zusammenfassend ergab sich das Bild eines Schmincke-Tumors mit beidseitiger Metastasierung, was eine Radiatio nach sich zog.
Wir möchten mit diesem Fall auf die Schwierigkeiten hinweisen, die die genaue Diagnosestellung bei Lymphknotenveränderung bieten kann und die mitunter erst immunhistochemisch gelingt.