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Bestimmung von Gerinnungsparametern bei Eingriffen in der HNO- ein sozioökonomischer Aspekt
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Published: | April 24, 2006 |
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Vor dem Hintergrund sozioökonomischer Überlegungen wird die routinemässige Bestimmung von Gerinnungsparametern kontrovers diskutiert. In einer kombinierten retrospektiv und prospektiv angelegten Studie wurden Gerinnungsparameter wie die partielle Thromboplastinzeit (PTT) sowie die in vivo und in vitro Blutungszeit (Plättchenfunktionsanalyse (PFA)) untersucht. Gegenübergestellt wurden die Häufigkeit von Nachblutungen an 3200 HNO Patienten im Jahr 2004. Eine Bewertung hinsichtlich der Kostenentwicklung wird ebenfalls dargestellt.
Bei 259/ 3200 Patienten mit unauffälliger Blutungsanamnese ergab sich ein PTT- Wert > 36s (=Norm). PFA-Werte von 67 Patienten wurden prospektiv hinsichtlich Sensitivität/ Spezifität untersucht und mit der in vivo Blutungszeit (nach Mielke) verglichen.
Der Median (+SD) betrug für die PTT-Verlängerungen ohne Nachblutung 38,05 s (1,81), für die Nachblutungen 39,33s (3,21). Es zeigte sich kein signifikanter Unterschied zwischen beiden Kollektiven (p>0,05). Die Vorhersagewahrscheinlichkeit (positiver prädiktiver Wert) für eine Nachblutung bei einer PTT> 36s betrug 0,011. Bei den PFA-Werten ergab sich eine Nachblutungswahrscheinlichkeit (positiver prädiktiver Wert) von 0,09 bei einer Sensitivität/ Spezifität von 0,50/ 0,84. Die in vivo Blutungszeit lag bei allen 67 Fällen im Normbereich (negativer prädiktiver Wert: 0,029). Eine PTT-Wert Verlängerung ist bei unauffälliger Blutungsanamnese in der überwiegenden Mehrheit der Fälle mit keinem erhöhten Nachblutungsrisiko assoziiert. Die Bestimmung der in vivo Blutungszeit bringt keinen zusätzlichen Nutzen. PFA- Werte liefern eine genauere Vorhersagewahrscheinlichkeit, sie sollten aufgrund der Kostenentwicklungen jedoch nur bei positiver Blutungsanamnese bestimmt werden.