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Untersuchungen zur Gleichgewichtsfunktion bei erwachsenen Patienten mit bilateraler Cochlear Implantation
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Published: | April 24, 2006 |
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Einleitung: In der Literatur unterscheiden sich die Häufigkeitsangaben zu Gleichgewichtsstörungen bei Versorgung mit Cochlear Implantaten. Diese variieren zwischen 30 und 60%. Inwieweit eine beidseitige Implantation das Gleichgewicht beeinträchtigt, ist nur unzureichend untersucht worden. Da diese das Risiko einer beidseitigen Vestibularisschädigung in sich birgt, können hiermit erhebliche Einschränkungen in Beruf und Alltag verbunden sein. Verläßliche Angaben hierzu sind notwendig für die Indikationsstellung zur Implantation, insbesondere bei marginalen Kandidaten mit nur noch einem funktionstüchtigen Verstibularorgan ipsilateral. Aus diesem Grunde haben wir Patienten mit einer beidseitigen Implantation postoperativ untersucht.
Patienten und Methoden: In dieser laufenden Studie haben wir bisher 49 bilateral implantierte Patienten im Alter von 18 bis 74 Jahren pre-und postoperativ untersucht. Zur Anwendung kamen die kalorische Vestibularisprüfung und ein Schwindelfragebogen.
Weiterhin wurden die Patienten bezüglich der Beeinträchtigung durch den Schwindel im Alltag befragt.
Ergebnisse: Insgesamt zeigte sich durch die Cochlear Implantation keine zusätzliche Beeinträchtigung der Gleichgewichtsstörung. Bei nur einem geringen Anteil kam es zu einem einseitigen Gleichgewichtsorganausfall. Schwindel im Sinne eines Tulliophänomens wurde dagegen nicht beobachtet.
Schlussfolgerung: Die bilaterale Implantation kann in sehr geringen Prozentsätzen zu einem Vestibularisausfall führen. Letztendlich sprechen die guten Ergebnisse für eine schonende Operationstechnik, die zu einem Erhalt der Gleichgewichtsfunktion führt.