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Stellenwert der Doppler-sonographischen Untersuchung der Halsgefäße bei Hörstürzen, Vestibularisstörungen und akutem Tinnitus
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Published: | April 24, 2006 |
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Einleitung: Bei der Differentialdiagnostik neurootologischer Erkrankungen wie Hörsturz, akuter Tinnitus oder Vestibularisstörung wird die Doppler-Sonographie der Halsgefäße als ergänzende Maßnahme empfohlen, da häufig vaskuläre und mikrovaskuläre Störungen und weitere internistische Erkrankungen mit Blutfließeigenschaftsrelevanz als mögliche Ursache für die Erkrankungen auszuschließen und ggf. zu behandeln sind.
Methoden: Seit Januar 2004 wurden in unserer Klinik stichprobenartig 79 Patienten dieser Untersuchung unterzogen und die Befunde hinsichtlich pathologischer Auffälligkeiten, wie Intima-Media-Dicke, atherosklerotischen Soft- und Hardplaques und Stenosen ausgewertet. Des Weiteren wurde u.a. das Auftreten von Herzrhythmusstörungen, Hypertonie und Fettstoffwechselstörungen berücksichtigt.
Ergebnisse: Unauffällige Befunde konnten in 51.9% der Fälle erhoben werden. 34,2% der Fälle zeigten Verdickungen der Intima media. Soft- und Hardplaques stellten sich in 16 Fällen (20,3%), OP-relevante Stenosen in 4 Fällen dar. Beobachtet wurde in 2 Fällen ein Kinking der A. carotis interna und in 1 Fall eine Aplasie der A. vertebralis.
Schlussfolgerungen: Pathologische Befunde der extrakraniellen, hirnversorgenden Gefäße müssen nicht zwingend in Zusammenhang mit einer Erkrankung wie Hörsturz, Tinnitus oder Vestibularisstörung gebracht werden. Vaskuläre und mikrovaskuläre Zirkulationsstörungen spielen eine große Rolle bei der Genese dieser Erkrankungen.
In Zusammenschau mit Risikofaktoren wie Hypertonie, Diabetes mellitus oder gestörtem Fettstoffwechsel sollte im Rahmen der Diagnostik die Doppler-sonographische Untersuchung der Halsgefäße durchgeführt und bei pathologischen Befunden eine entsprechende Therapie eingeleitet werden.