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EbM in Qualitätsmanagement und operativer Medizin
8. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin e. V.

Deutsches Netzwerk Evidenzbasierte Medizin e. V.

22.03. - 24.03.2007 in Berlin

Vorgehen und Erfahrungen bei der gemeinsamen Entwicklung der S3-und der Nationalen Versorgungsleitlinie Depression

Meeting Abstract

EbM in Qualitätsmanagement und operativer Medizin. 8. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin e. V.. Berlin, 22.-24.03.2007. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2007. Doc07ebm018

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Published: March 15, 2007

© 2007 Bermejo et al.
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Hintergrund

Depressive Störungen gehören zu den epidemiologisch und gesundheitspolitisch relevantesten Erkrankungen. Evidenzbasierte Leitlinien geben Hilfestellungen bei der Indikationsstellung und Beurteilung einer Therapiemethode. Zurzeit koordiniert die DGPPN die Erstellung der S3-Leitlinie für unipolare depressive Störung. Gleichzeitig ist dieser Prozess mit Entwicklung der Nationalen Versorgungsleitlinie Depression (NVL), die vom Ärztlichen Zentrum in der Medizin (ÄZQ) koordiniert wird, verknüpft.

Methoden

Nationale und internationale evidenzbasierte Leitlinien werden über Synopsen inhaltlich zusammengeführt, wobei die Guideline des National Institute for Clinical Excellence (GB) als zentrale Quellleitlinie diente. Nach „Kreuzvalidierung“ mit weiteren Leitlinien, der Analyse systematischer Übersichtsarbeiten/Metaanalysen wurden die Empfehlungen für Deutschland durch die beteiligten Berufsgesellschaften und Fachgruppen konsentiert.

Ergebnisse

Die Methode ist eine effektive Möglichkeit, um durch Adaptation bestehender evidenzbasierter Leitlinien Behandlungsempfehlungen für das eigene Land zu formulieren. Es zeigte sich aber, dass viele Fragen mit vorliegenden Leitlinien nicht zu beantworten und ausführlichere Literaturanalysen notwendig sind. Insbesondere spezifische Versorgungssystemrelevante Aspekte erfordern einen umfassenden Adaptationsprozess. Die gemeinsame Entwicklung der S3- und der NVL-Leitlinie erbrachte, trotzt unterschiedlicher Zielsetzungen einen deutlichen Mehrwert.

Schlussfolgerungen

Eine transnationale Übertragung von Leitlinien und Empfehlungen sowie strikte Evidenzbasierung aller Schlüsselfragen und Empfehlungen war nicht ohne weiteres möglich. Unterschiedliche Interessenlagen der beteiligten Berufsverbände und Fachgesellschaften erschwerten die Konsentierung versorgungsrelevanter Empfehlungen. Ob die Entwicklung eines gemeinsamen Produkts aus S3 und NVL die Nutzung der Leitlinie verbessert muss noch evaluiert werden.