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Vorgehen und Erfahrungen bei der gemeinsamen Entwicklung der S3-und der Nationalen Versorgungsleitlinie Depression
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Veröffentlicht: | 15. März 2007 |
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Hintergrund
Depressive Störungen gehören zu den epidemiologisch und gesundheitspolitisch relevantesten Erkrankungen. Evidenzbasierte Leitlinien geben Hilfestellungen bei der Indikationsstellung und Beurteilung einer Therapiemethode. Zurzeit koordiniert die DGPPN die Erstellung der S3-Leitlinie für unipolare depressive Störung. Gleichzeitig ist dieser Prozess mit Entwicklung der Nationalen Versorgungsleitlinie Depression (NVL), die vom Ärztlichen Zentrum in der Medizin (ÄZQ) koordiniert wird, verknüpft.
Methoden
Nationale und internationale evidenzbasierte Leitlinien werden über Synopsen inhaltlich zusammengeführt, wobei die Guideline des National Institute for Clinical Excellence (GB) als zentrale Quellleitlinie diente. Nach „Kreuzvalidierung“ mit weiteren Leitlinien, der Analyse systematischer Übersichtsarbeiten/Metaanalysen wurden die Empfehlungen für Deutschland durch die beteiligten Berufsgesellschaften und Fachgruppen konsentiert.
Ergebnisse
Die Methode ist eine effektive Möglichkeit, um durch Adaptation bestehender evidenzbasierter Leitlinien Behandlungsempfehlungen für das eigene Land zu formulieren. Es zeigte sich aber, dass viele Fragen mit vorliegenden Leitlinien nicht zu beantworten und ausführlichere Literaturanalysen notwendig sind. Insbesondere spezifische Versorgungssystemrelevante Aspekte erfordern einen umfassenden Adaptationsprozess. Die gemeinsame Entwicklung der S3- und der NVL-Leitlinie erbrachte, trotzt unterschiedlicher Zielsetzungen einen deutlichen Mehrwert.
Schlussfolgerungen
Eine transnationale Übertragung von Leitlinien und Empfehlungen sowie strikte Evidenzbasierung aller Schlüsselfragen und Empfehlungen war nicht ohne weiteres möglich. Unterschiedliche Interessenlagen der beteiligten Berufsverbände und Fachgesellschaften erschwerten die Konsentierung versorgungsrelevanter Empfehlungen. Ob die Entwicklung eines gemeinsamen Produkts aus S3 und NVL die Nutzung der Leitlinie verbessert muss noch evaluiert werden.