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Vom roten Auge zur interdisziplinären Behandlung. Das Non-Hodgkin-Lymphom der Konjunktiva (MALT-Lymphom). Ein Fallbericht
From a red eye to an interdisciplinary treatment. The Non Hodgkin lymphoma of the Conjunctiva (MALT lymphoma) – A case report
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Published: | September 18, 2006 |
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Ziel
Lymphatische Neoplasien der Bindehaut sind selten. Anhand eines Fallberichtes wird die notwendige interdisziplinäre Diagnostik und Behandlung des MALT-Lymphoms der Bindehaut dargestellt.
Methode
Wir berichten über eine 53-jährige Frau, die in unserer Klinik aufgrund einer seit einer Woche bestehenden massiven einseitigen conjunctivalen Schwellung und Rötung vorstellig wurde. Seit einem Jahr war neben einem roten Auge zusätzlich eine einseitige Ptosis aufgetreten. Aufgrund des sich klinisch darstellenden Bindehauttumors wurde eine Biopsie zur histologischen Untersuchung entnommen.
Ergebnisse
Der mikroskopische Befund ergab ein lymphoidzelliges Infiltrat. Die immunhistologischen Ergebnisse zeigten mit den B-Zell Markern CD20 und CD 43 positiven Infiltrate eines extranodalen MALT-Lymphoms. Ergänzende molekularpathologische Untersuchungen mit Hilfe einer durchgeführten Polymerasekettenreaktion (PCR), bestätigten das Ergebnis eines niedrig malignen extranodalen Marginalzonenlymphoms (MALT-Lymphom). Die weitere interdisziplinäre Abklärung konnte einen weiteren Lymphombefall außerhalb der Conjunctiva ausschließen. Bei lokalisierten Auftreten wurde als Therapie eine lokale Bestrahlung gewählt.
Schlussfolgerungen
Mucosa-assoziiertes-Lymphatisches-Gewebe (MALT) gehört zum extranodal gelegenen Teil des Immunsystems. Am Auge ist es unter anderem Bestandteil der Bindehaut. Conjunctivale lymphatische Neoplasien sind selten und können sowohl lokalisiert, als auch im Rahmen eines systemischen Befalls auftreten. Als Therapie eines lokal auftretenden Lymphoms hat sich die Radiatio bewährt. Für die Behandlung und den Verlauf ist die interdisziplinäre Zusammenarbeit des Pathologen, Onkologen, Strahlentherapeut und Ophthalmologen von besonderer Bedeutung.