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Zeitpunkt eines arteriellen Sehverlustes
Temporal state of arterial ocular visual loss
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Published: | September 18, 2006 |
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Ziel
Arterielle Verschlüsse können tagsüber oder nachts auftreten. Es sollte geklärt werden, zu welchem Zeitpunkt Verschlüsse am häufigsten auftreten.
Methode
Daten der Patienten mit arteriellen Gefäßverschlüssen (Zentralarterienverschluss, Arterienastverschluss, 1980 bis 2003) wurden retrospektiv erfasst.
Ergebnisse
Insgesamt wurden 183 Patientenangaben bezüglich des Zeitpunktes der Erblindung ausgewertet. Eine nächtliche Sehminderung trat bei 72 (39,3%) Patienten, ein Sehverlust im Tagesverlauf bei insgesamt 111 (60,7%) Patienten auf (vormittags bei 48, 26,2%, mittags bei 14, 7,7%, nachmittags bei 44, 24% und abends bei 19, 10,4%). Eine arterielle Hypertonie wurde bei Patienten mit nachts auftretender Sehminderung bei 54 Patienten (29,5%) und bei tagsüber entstandener Erblindung bei 68 (37,2%) festgestellt. Eine arterielle Hypotonie zeigte sich bei Patienten mit nachts auftretender Sehminderung bei 3 Patienten (1,6%) und bei 5 Patienten (2,7%) mit tagsüber entstandener Erblindung. Ein Verschluss oder eine hochgradige Stenose der A. carotis interna (ACI) wurde bei 14 Patienten (7,7%) mit nachts auftretender Sehminderung und bei 18 Patienten (9,8%) mit tagsüber entstandener Erblindung gefunden.
Schlussfolgerungen
Bei den arteriell-bedingten Sehminderungen handelt es sich meistens um einen embolischen Verschluss der Augenarterien, der zu jeder Zeit entstehen kann, häufiger am Tag als in der Nacht. Die nächtlich auftretenden arteriellen Sehminderungen können außerdem durch Blutdruckabfall in den frühen Morgenstunden erklärt werden. Sowohl bei nächtlicher als auch bei tagsüber auftretender Sehminderung können aber auch Blutdruckschwankungen, möglicherweise auch akute Blutdrucksteigerungen zum Sehverlust führen.