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Fallgruben in der allgemeinmedizinischen Forschung – eine telefonische Nacherhebung
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Published: | October 6, 2008 |
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Fragestellung: In einer Diagnosestudie in 43 hausärztlichen Praxen kam es überraschenderweise zum zweiten Screening-Zeitpunkt nach einem Jahr sowohl in der Gruppe mit Schulung zur Erkennung einer häufigen chronischen Gesundheitsstörung (n=21 hausärztliche Praxen) als auch in der Gruppe ohne Schulung (n=22) zum Rückgang diagnostizierter Fälle um mehr als 50%. Wie kam es zu diesem unerwarteten Studienergebnis?
Material und Methoden: Standardisierte Telefonumfrage bei den beiden Gruppen der beteiligten Hausärzte anhand einer offenen Frage nach dem Grund für den Rückgang diagnostizierter Fälle zum zweiten Screening-Zeitpunkt.
Ergebnisse: Die häufigsten Gründe in beiden Gruppen waren: „Zu aufwendige Dokumentation“ (19% der Ärzte), „Motivationsminderung zum Studienende“ (24%) und „das Thema der Studie“ (36%). Beim Großteil (53%) waren Angelegenheiten des Rekrutierungsablaufs der Hauptgrund für den Rückgang der diagnostizierten Fälle: Aufgrund der Gegebenheit in der Hausarztpraxis mit sich wenig veränderndem Patientenstamm innerhalb eines Jahres sind zum zweiten Screening-Zeitpunkt keine neuen Patienten mehr hinzugekommen. Hinzu kam, dass bei den teilnehmenden Praxen Unklarheit herrschte, ob Patienten des ersten Screening-Zeitpunkts auch im zweiten diagnostiziert werden durften.
Diskussion/Schlussfolgerung: Die hier eruierten Gründe sind zum Teil deckungsgleich mit den aus der Literatur bekannten Gründen für Probleme bei der Durchführung von Studien im hausärztlichen Sektor [1], [2]. Hinzu kommt, dass für den Rekrutierungsablauf bei Studien mit wiederholten Durchgängen und chronischen Erkrankungen insbesondere der relativ stabile Patientenstamm im hausärztlichen Sektor bedacht werden muss. Bei Studien mit wiederholten Durchgängen kann demnach (je nach Fragestellung) ausgewichen werden auf ein anderes, aber vergleichbares Patientengut (z.B. auf Patienten anderer Praxen).