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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie
72. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie, 94. Tagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie und 49. Tagung des Berufsverbandes der Fachärzte für Orthopädie und Unfallchirurgie

22. - 25.10.2008, Berlin

Tierexperimentelle Studie zur Behandlung von periprothetischen Infektionen: Moxifloxacin und Vancomycin als Kombinationstherapie von Rifampicin

Meeting Abstract

  • J. Schaumburger - Universität Regensburg, Klinik und Poliklinik für Orthopädie, Bad Abbach, Germany
  • W. Silvis - Universität Regensburg, Institut für Medizinische Mikrobiologie und Hygiene, Regensburg, Germany
  • T. Geith - Universität Regensburg, Klinik und Poliklinik für Orthopädie, Bad Abbach, Germany
  • C. Scheuerer - Universität Regensburg, Klinik und Poliklinik für Orthopädie, Bad Abbach, Germany
  • J. Grifka - Universität Regensburg, Klinik und Poliklinik für Orthopädie, Bad Abbach, Germany
  • T. Kalteis - Universität Regensburg, Klinik und Poliklinik für Orthopädie, Bad Abbach, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie. 72. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie, 94. Tagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie, 49. Tagung des Berufsverbandes der Fachärzte für Orthopädie. Berlin, 22.-25.10.2008. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2008. DocWI86-678

The electronic version of this article is the complete one and can be found online at: http://www.egms.de/en/meetings/dkou2008/08dkou544.shtml

Published: October 16, 2008

© 2008 Schaumburger et al.
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Fragestellung: Periprothetische Infektionen gehen für den Patienten mit einer erheblichen physischen und psychischen Belastungen einher. Es kommt zumeist zu einer langen Hospitalisierung, mehrfachen Operationen und hieraus folgend einer sozioökonomischen Belastung. In einem Tiermodell an der Ratte wurde die Effektivität der antibiotischen Behandlung mit Moxifloxacin (M), Rifampicin (R) und Vancomycin alleine oder in Kombination getestet.

Methodik: In einem standardisierten Versuchsmodell wurde bei 53 Wistar Ratten nach Implantation eines intramedullären Femurimplantates eine periprothetische Infektion mit S. aureus (10^7 cfu ATCC 29213) erzeugt. Nach 7 Tagen ohne spezifische Therapie begann in den Versuchsgruppen die Behandlung mit M (2x10 mg/kg KG/d i.p.), R (1x20 mg/kg KG/d i.p.) oder V (2x60 mg/kg KG/d i.p.) als Monotherapie bzw. die Kombinationstherapie mit M (2x10 mg/kg KG/d i.p.) und R (1x20 mg/kg KG/d i.p.) sowie V (2x60 mg/kg KG/d i.p.) und R (1x20 mg/kg KG/d i.p.). Die Tiere der Kontrollgruppe wurden nicht antibiotisch behandelt. Nach 14-tägiger Antibiose und einem nachfolgenden antibiotikafreien Intervall von 48 Stunden wurde die Keimzahl im Knochen, Kapsel und Biofilm bestimmt.

Ergebnisse: Gegenüber der Kontrollgruppe erbrachte die Kombination von M+R einen signifikanten Rückgang der Keimzahl (log 10 cfu/g) in Knochen (0,41), Kapsel (1,23) und Biofilm (0), die Kombination von V+R eine signifikante Keimzahlverringerung in Knochen (1,16) und Biofilm (0,6). Im Knochen und Biofilm war die Kombinationstherapie M+R bzw. V+R der Monotherapie M (Knochen 3,13, Biofilm 1,75) bzw. V (Knochen 3,48, Biofilm 3,34) signifikant überlegen.

Schlussfolgerungen: Die Kombinationsbehandlung von M+R zeigte die größte Effektivität, insbesondere im Vergleich zur Monotherapie mit M oder V. In dem Versuchsmodell ergab sich jedoch kein signifikanter Unterschied zur Kombinationstherapie mit V+R. Beide Kombinationstherapien sind der jeweiligen Monotherapie signifikant überlegen.