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Praktische und notfallmedizinische Fähigkeiten deutscher Medizinstudenten – eine bundesweite Umfrage
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Published: | October 16, 2008 |
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Fragestellung: Wie sieht die "Praktische und notfall- bzw. katastrophenmedizinische Ausbildung von Medizinstudenten in Deutschland aus"?
Material und Methoden: Grundlage der Studie ist eine bundesweite Internet- Umfrage, die sich mit dem Wissensstand der Medizinstudenten in den Themen Notfall- und Katastrophenmedizin befaßt. 1.228 Fragebögen wurden ausgefüllt. 313 Teilnehmer (25,5 %) befanden sich im praktischen Jahr, die übrigen 915 Medizinstudenten (74,5 %) verteilten sich auf die anderen Semester.
Ergebnisse: Zum Thema Notfallmedizin fühlen sich etwa ein Drittel (31 %) der Teilnehmer mangelhaft und ungenügend, 43 % (491) befriedigend und ausreichend informiert/ausgebildet. Die Noten 1-3 im Bereich „praktische Fähigkeiten“ liegen bei den Universitäten mit skills-lab im Durchschnitt bei 50 % (45-55 %), bei den Universitäten ohne „skills lab“ im Bereich von 30%. 65 % der befragten Studenten gaben mangelhaftes bis ungenügendes Wissen zum Thema „Ärztliches Handeln bei Katastrophen“ an.
Diskussion: Die Ausbildungsangebote für das Fach Notfallmedizin und die Lehre für das Ausbilden, Einüben und Vertiefen in den praktischen Fähigkeiten sind trotz einheitlichen Curriculum an den deutschen Universitäten sehr verschieden. Es zeigt sich eine starke Differenz der Universitäten mit und ohne skills-lab bezüglich der gegeben Noten, im Bereich „praktische Fähigkeiten „ der Studenten. Obwohl das Thema Katastrophenmedizin Eingang in die neue Approbationsordnung erhalten hat, wird erst an zwei Universitäten in ganz Deutschland Katastrophenmedizin in Form von Vorlesungen angeboten. Hier gilt es ein Katastrophenmedizinisches Curriculum bundesweit zu implementieren. Die Einführung von Skills- Lab-Training ist ein weiteres Werkzeug zur Verbesserung der in der Approbationsordnung geforderten praktischen Ausbildung eines Medizinstudenten.