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Verbesserter struktureller Knorpelersatz nach Implantation charakterisierter autologer Chondrozyten gegenüber dem Ergebnis nach Mikrofraktur
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Published: | October 16, 2008 |
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Fragestellung: Die Arbeit untersucht vergleichend, ob die selektve Kultivierung autologer Knorpelzellen nach bestimmten Qualitätskriterien (CCI, Fa. Tigenix, Leuven, Belgien) bei symptomatischen femoralen Knorpeldefekten am Kniegelenk ein besseres strukturelles Ergebnis ergibt, als die Behandlung durch Mikrofraktur.
Methodik: In einer prospektiv randomisierten, multizentrischen klinischen Studie wird das histologische und klinische Behandlungsergebnis nach CCI, bei singulären symptomatischen femoralen Knorpeldefekten Grad III/IV am Kniegelenk, mit dem Ergebnis nach Mikrofraktur verglichen. Mindestens ein Jahr postoperativ wird bei allen Patienten eine klinische Nachuntersuchung sowie eine Kontrollarthroskopie mit Biopsie aus dem Defektbereich durchgeführt. Der Eingriff erfolgt nach Einwilligung durch die Patienten und Genehmigung durch die Ethikkommission. Alle Proben werden verblindet durch unabhängige Histopathologen untersucht und nach verschiedenen histomorphometrischen Scores ausgewertet. Das klinische Ergebnis wird mit dem „Knee Injury and Osteoarthritis Outcome Score“ (KOOS) bewertet.
Ergebnisse: Das Patientenalter lag zwischen 18- und 50 Jahren. Bei 57 Patienten wurde eine autologe Chondrozytentransplantation nach selektiver Züchtung (CCI) durchgeführt, 61 Patienten erhielten eine Mikrofraktur. Die histomorphometrische Auswertung der Kontrollbiopsie zeigte einen signifikant besseren strukturellen Aufbau des regenerierten Knorpelgewebes nach CCI gegenüber dem nach Mikrofraktur (p=0.003) sowie ein signifikant höheres histologisches Scoreergebnis (p=0.012). Das klinische Behandlungsergebnis war demgegenüber bei der Nachuntersuchung (12 bis 18 Monate postoperativ) gleichwertig. Ein Unterschied in der Komplikationsrate fand sich nicht.
Schlussfolgerungen: Ein Jahr postoperativ lässt sich bei symptomatischen femoralen Knorpeldefekten am Kniegelenk durch die selektive Kultivierung autologer Knorpelzellen nach bestimmten Qualitätskriterien gegenüber der Mikrofraktur, bei gleichem klinischen Behandlungsergebnis, ein signifikant besseres strukturelles Ergebnis erreichen. Vermutlich ergibt sich dadurch ein besseres Ergebnis auf lange Sicht.