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Neuromuskuläre Veränderungen in der Knieendoprothetik – Vergleich konventionelles versus navigiertes Implantationsverfahren
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Published: | October 9, 2007 |
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Hat das Implantationsverfahren Auswirkung auf die neuromuskuläre Funktion? Retrospektiv werden Untersuchung eines Patientenkollektivs (n=36)ausgewertet. Das Kollektiv wird in Gruppe 1: konventionelle Implatationsmethode und in Gruppe 2: navigierte Implantationsmethode geteilt. Es wurde eine Knieendoprothese vom Typ PFC-Sigma, Fa. DePuy implantiert. Zur Navigation wurde das VectorVision-System, Fa. BrainLab angewand. Zum Vergleich werden klin. Daten (Bewegungsausmaß und Beinachse) und eine neurophysiologische Analyse mittels Oberflächen-EMG (Myosystem 1200, Fa. Noraxon) und Drehmomentmessung (Ortex 300 SK, Fa. Orthodata) herangezogen.
Die EMG-Ableitung ist ein Verfahren zur Ermittlung des Erregungs- und Kontraktionszustandes des Skelettmuskels. Die durchschnittliche Aktivität misst die muskuläre Innervation und kann Aussagen über das muskuläre Ermüdungsverhalten geben. Die Leistungsfähigkeit des Skelettmuskels kann mittels der Drehmomentmessung beurteilt werden. Die Untersuchungen erfolgten in dem Zeitraum 2003 bis 2005.
Praeoperativ zeigte beide Gruppen eine signifikante Reduktion des maximalen Drehmomentes und der elektrischen Aktivität der Streckmuskulatur der erkranketen Seite im Vergleich zur Gegenseite. Postoperativ war kein signifikanter Unterschied hinsichtlich der neuromuskulären Aktivität in beiden Gruppen vorhanden. Auch die längere Op.-zeit in der Gruppe 2 (durchschnittlich 20 Min.) verbunden mit länngerer Dauer der Blutsperre hat somit keinen signifikanten Einfluß auf die neuromuskuläre Aktivität.
Die Vorteile der Navigation im Hinblick auf die mechanische Belastung sind die Optimierung der Implantatposition und der mechanischen Beinachse. Die Störung der neuromuskulären Funktion durch die veränderte Propriozeption ist somit unabhängig vom Implantatsverfahren.