Article
Hüftprothesenimplantation mit Hilfe eines CT-gestützten 3D Planungssystems
Search Medline for
Authors
Published: | September 28, 2006 |
---|
Outline
Text
Einleitung: Zur Zeit erfolgt die präoperative Planung von Hüftendoprothesen mittels konventionellen Röntgenaufnahmen, wobei Faktoren wie unterschiedlicher Vergrößerung, nicht immer exakter Projektionswinkel sowie die Darstellung des gesamten Volumens eine exakte Planung erschweren. Ziel unserer Studie war es, die Durchführbarkeit und Praktikabilität eines 3D Planungssystems zu überprüfen.
Methode: Bei 53 Patienten (Durchschnittsalter 71,4 (43-76) Jahre) wurde bei bestehender endoprothesenpflichtiger Coxarthrose präoperativ zur 3D Planung ein Spiral CT durchgeführt. Hierzu wird eine kontinuierliche Spirale vom Beckenkamm bis 20 cm distal des Azetabulums mit einer Schichtdicke von 2 mm und einem Rekonstruktionsintervall von 2,5 mm erstellt. Zusätzlich erfolgen 6 Einzelschichten mit einer Schichtdicke von 2 mm im Bereich des Kniegelenkes zur Bestimmung der bikondylären Ebene. Die Daten werden im DICOM Format auf einer externen Workstation zur 3D Planung mit Hilfe einer speziellen Software (SYMBIOS® 3D-Hip Plan) weiterverarbeitet, wobei eine exakte Darstellung des Azetabulums und Femurs in allen drei Ebenen möglich ist. Nach Festlegen der Beckenachse und Bestimmung des ursprünglichen Drehzentrums erfolgt zunächst die Positionierung der Hüftpfanne, im Anschluss die des Schaftes. Durch die Möglichkeit der kontinuierlichen räumlichen Zuordnung kann sowohl die Größe als auch die Position der Prothese individuell bestimmt werden. Im System hinterlegt zur Palnung waren eine Pfanne sowie 3 unterschiedliche Schäfte (Pfanne Typ Hilock Line, Arcad-Schaft, SPS- und SPS Modular Schaft, alle Fa. Symbios, Yverdon, Ch).
Ergebnisse: Bei 45/53 Pat. (85%) liess sich die Hüftpfanne wie geplant implantieren, bei 8/53 Pat. musste zur Erlangung einer ausreichenden Primärstabilität ein größere Pfanne gewählt werden. Im Bereich des Schaftes liess sich die Planung in 42/53 Pat. (79%) exakt umsetzen. Alle Prothesen liessen sich zementfrei implantieren, eine Schaftsprengung trat nicht auf.
Schlussfolgerung: Mit der 3D Hüftplanung ist eine präoperative Simulation der Implantatpositionierung möglich wodurch sich das Hüftdrehzentrum optimal bestimmen und rekonstruieren lässt. Mögliche intraoperativ auftretende Imponderabilitäten lassen sich bereits präoperativ identifizieren.