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Nachweis und regionale Verteilung von Apoptose in Bandscheiben von Skoliosepatienten
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Published: | October 19, 2004 |
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Fragestellung
Die Ursachen der Skolioseentstehung sind komplex und bisher nicht vollständig geklärt. Bei Bandscheibenrupturen konnte bereits eine Beteiligung des programmierten Zelltodes (Apoptose) gezeigt und mit der mechanischen Belastung korreliert werden. Bandscheiben von Skoliosepatienten zeigen ebnfalls eine Abnahme der Zellvitalität. Die Rolle der Apoptose ist in diesem Zusammenhang jedoch ungeklärt.
Methoden
Bandscheiben (n=70) von Skoliosepatienten (13w; 7m; 10-48 Jahre) wurden in Annulus, Nukleus und Endplatte getrennt. Apoptotische Zellen wurden mittels TUNEL-Methode und dem immunhistologischen Nachweis des Caspase-induzierten PARP (poly (ADP-ribose) polymerase)-Spaltproduktes p85 detektiert. Die Expression von Fas und Fas-L wurde immunhistologisch und mittels RT-PCR analysiert.
Ergebnisse
In allen untersuchten Bandscheiben konnten apoptotische Zellen nachgewiesen werden. Ihre Anzahl war im Nukleus im Vergleich zu den anderen Regionen sowie in der Apex-Bandscheibe im Vergleich zu den anderen Wirbelsäulenebenen signifikant erhöht. Ein vergleichbares Verteilungsmuster zeigte die Expression von Fas und Fas-L.
Schlussfolgerungen
Die hohe Anzahl apoptotischer Zellen und der Nachweis von Caspaseaktivität lassen auf eine Beteiligung von Apoptosemechanismen bei der Bandscheibendegeneration im Rahmen der Skoliose schließen. Die regionale Verteilung innerhalb der Bandscheiben und zwischen den verschiedenen Ebenen der Wirbelsäule weisen auf eine Korrelation von unphysiologischer Belastung der Wirbelsäule und einer Apoptoseinduktion hin. Die Expressionsdaten von Fas und Fas-L deuten auf eine zentrale Rolle des Fas/Fas-L Systems.