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Enchondrome des Handskelettes: therapeutisches Vorgehen und funktionelles Outcome
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Published: | October 19, 2004 |
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Fragestellung
Enchondrome stellen mit 90 % die häufigsten benignen Knochentumoren der Hand dar. Das therapeutische Vorgehen ist uneinheitlich, da wenig große Untersuchungsserien vorliegen. Daher wurden Rezidivverhalten, operatives Outcome und Prognose an einer der im Literaturvergleich größten Patientenserien analysiert.
Methoden
Zwischen 1973-2003 wurden 147 konsekutive Patienten mit 183 Enchondromen der Hand (w/m = 82/65, range 5-71, mittl. OP-Alter 32,6 Jahre ± 12,3) retrospektiv nach Krankenakten und Röntgenbildern ausgewertet. 120 Patienten (81,6%) wurden nachuntersucht (Hannover Score). Follow-up 8,5 Jahre (±4,6).
Ergebnisse
Es fanden sich 136 mono-, 11 polyostotische Lokalisationen, n=84 (57%) rechtsführend. Je zweimal lag ein Maffuccisyndrom bzw. M. Ollier vor. n=2 Entartungen. An den Phalangen waren am häufigsten die Grundglieder betroffen. Die durchschnittliche Anamnesedauer betrug 19 Monate wobei überwiegend pathologische Frakturen (n=35) oder schmerzlose Schwellungen (n=28) zur Diagnose führten. Standardisiert erfolgte die Excochleation mit autologer Spongiosaplastik (Beckenkamm/Radius), n=6 mit zusätzlicher Osteosynthese. n=7 lokale Komplikationen, n=4 Entnahmemorbiditäten am Beckenkamm. n=10 (6,8%) Rezidive, welche nach durchschnittlich 4,4 Jahren auftraten. 65,8% der Patienten boten ein "sehr gutes", 10% ein "ausreichendes" Nachuntersuchungsergebnis.
Schlussfolgerungen
Zur Diagnosesicherung sollte stets die Tumorextirpation erfolgen. Rezidivvermeidend ist die sorgfältige Kürretage. Knochenersatzmaterialien sollten zur Vermeidung von Morbiditäten bei der Spongiosaentnahme stärker herangezogen werden.