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Über die Wertigkeit des ventralen Release bei idiopathischen Adoleszentenskoliosen
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Published: | October 19, 2004 |
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Fragestellung
Mit zunehmender Verbreitung der thorakoskopischen Wirbelsäulenchirurgie werden auch die Indikationen weiter gestellt. Bei der idiopathischen thorakalen Lordoskoliose (AIS) ist die Wertigkeit des ventralen Release nach wie vor umstritten und der Vorteil gegenüber der rein dorsalen Korrektur nicht erwiesen.
Methoden
Zwischen 1995 und 2000 haben wir >500 dorsale Instrumentationen mit konkavseitiger Thorakoplastik (CTP) bei AIS durchgeführt. 30 dieser Patienten wurden anhand der Röntgenbilder und Krankenakten retrospektiv evaluiert (Gruppe 1). Bei 5 Patienten wurde im gleichen Zeitraum ein vorhergehendes ventrales Release durchgeführt (Gruppe 2).
Ergebnisse
In Gruppe 1 betrug der mittlere präoperative Cobb Winkel 72° und die Korrekturrate 68%. In der Literatur werden Korrekturraten von 49-56 % bei vergleichbarem Patientengut angegeben. Die Patienten in Gruppe 2 zeigten einen mittleren präoperativen Cobb Winkel von 89°. Nach durchgeführtem ventralen Release ergaben die Röntgenbilder unter Cotrel Extension eine Reduktion der Thorakalskoliose um durchschnittlich 6° und die Korrekturrate nach dorsaler Instrumentation betrug 61%.
Schlussfolgerungen
Zusammenfassend sehen wir durch das thorakale ventrale Release keinen wesentlichen Zugewinn an Flexibilität. Die bessere Alternative mit exzellenten Ergebnissen ist das rein dorsale Vorgehen mit konkavseitiger Thorakoplastik (CTP). Hiervon ausgenommen sind begleitende kyphotische Deformitäten.