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Schulterendoprothetik bei atraumatischer Humeruskopfnekrose
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Published: | October 19, 2004 |
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Fragestellung
Die Indikation zur Endoprothese bei atraumatischer Humeruskopfnekrose ist vergleichsweise selten. Retrospektive Untersuchungen beschreiben überwiegend gute klinische Kurzzeitergebnisse.
Methoden
Zwölf Patienten (13 Schultern) mit endoprothetischem Ersatz bei atraumatischer Humeruskopfnekrose wurden klinisch und röntgenologisch prospektiv evaluiert.
Ergebnisse
Nach einem durchschnittlichen Follow-up von 30.2 Monaten (14 bis 49 Monate) verbesserte sich die Schulterfunktion gemessen am Constant Score von 18 (altersadjustiert 24%) auf 51 (69%; p<0.001). Patienten über 65 Jahre erreichten niedrigere adjustierte Scores als Patienten unter 65 Jahre (p=0.02). Röntgenologisch fanden sich bei 2 Patienten Saumbildungen ohne Hinweis auf Implantatlockerung. Eine fortschreitende Erosion am Glenoid wurde bei 2 Patienten mit Hemiendoprothese entdeckt. Die subjektive Einschätzung ergab bei 4/13 Patienten ein gutes und exzellentes Ergebnis (numeric rating scale [NRS] 1 und 2). Drei Patienten waren mit dem Ergebnis unzufrieden (NRS 5). Alle 3 Patienten hatten auffällige Befunde am Glenoid, entweder präoperativ mit einer subtotalen Destruktion des Glenoids oder postoperativ mit Glenoiderosion nach Hemiendoprothese oder röntgenologischer Saumbildung an der Glenoidkomponente nach Totalendoprothese.
Schlussfolgerungen
Im Gegensatz zu bisherigen, retrospektiv angelegten Studien, empfehlen wir eine zurückhaltendere Vorhersage der mittelfristigen Ergebnisse nach Schulterendoprothetik bei atraumatischer Humeruskopfnekrose, insbesondere bei älteren Patienten.