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Der Einfluss der Kallusdistraktion auf die Wachstumsfuge
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Published: | October 19, 2004 |
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Fragestellung
Ziel dieser Studie war es die Epiphysenfugen während der Distraktionsphase und der Konsolidierungsphase einer epiphysenfugennahen Kallusdistraktion hinsichtlich Veränderungen in der Morphologie, Dicke und Zellzahl zu untersuchen.
Methoden
Bei 24 Beagle-Hunden wurde mittels eines Ringfixateurs eine Verlängerung des rechten Unterschenkels um 2,5 cm mit einer Distraktionsgeschwindigkeit von 2 mal 0,5 mm pro Tag durchgeführt. Nach Beendigung der Distraktionsphase von 25 Tagen wurde die Hälfte der Hunde eingeschläfert (Gruppe A). Die andere Hälfte der Hunde wurde nach einer weiteren Fixationsphase von 25 Tagen eingeschläfert (Gruppe B). Die Unter- und Oberschenkel beider Seiten wurden entnommen und histologische Präparate mit Pentachromfärbung nach Movat angefertigt. Von den drei Zonen der proximalen Tibiaepiphyse und der distalen Femurepiphyse (Regenerations-, Proliferations- und Hypertrophiezone) wurden jeweils die Dicke und Zellzahl histomorphometrisch ermittelt.
Ergebnisse
Während der Distraktionsphase kam es in der proximalen Tibiaepiphysenfuge zu einer signifikanten Abnahme der Dicke und der Zellzahl der Epiphysenfugenzonen auf der Distraktionsseite. Nach Beendigung der Distraktionsphase kam es in der Fixationsphase zu einer gewissen Erholung der proximalen Tibiaepiphysenfugen, was sich in dem nicht mehr signifikanten Unterschied der Dicken und Zellzahl (mit Ausnahme der Proliferationszone) wiederspiegelte.
Schlussfolgerungen
Die histomorphometrischen Veränderungen lassen sich durch eine Druckerhöhung in der Wachstumsfuge erklären, die über eine Erhöhung der die Epiphysenfuge überspannenden Weichteile bedingt ist und zu einer zumindest vorübergehenden Reduktion des Wachstums in der betreffenden Fuge führt.