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Ergebnisse nach Versorgung irreparabler Rotatorenmanschettenmassendefekte mittels Latissimus-dorsi-Plastik
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Published: | October 19, 2004 |
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Fragestellung
Die Indikation zur LDP besteht bei einem irreparablen postero-superiorem Rotatorendefekt. Darüber hinausgehende Läsionen limitieren das Ergebnis, sie sind aber wegen der langen Erkrankungsdauer und vorausgegangener Operationen relativ häufig. Es stellt sich deshalb die Frage, ob die erreichten Ergebnisse den Einsatz des Verfahrens trotzdem rechtfertigen.
Methoden
52 Patienten mit einem irreparablem Massendefekt der Rotatorenmanschette wurden mit einer LDP versorgt (35 Primär-, 17 Re-OP's). Für die Auswertung wurden die Patienten in 4 Gruppen eingeteilt. Der durchschnittliche NU-Zeitraum betrug 11,1 Monate.
Ergebnisse
Die besten Ergebnisse erzielte die Gruppe "strenge Indikation" (Constant-Score von 31 auf 72 Punkte). Nach primärer LDP waren die Ergebnisse besser (Verbesserung von 34 auf 65 Punkte) als nach Reoperationen (von 32 auf 50 Punkte). Der Einsatz des Verfahrens bei Deltainsuffizienz und Subskapularissehnenruptur ergibt keine befriedigenden Ergebnisse. Unmittelbar postoperativ wurde die praktisch sofortige Schmerzlinderung als besonders markant empfunden.
Schlussfolgerungen
Die LDP ist ein wertvolles und reproduzierbares Operationsverfahren. In Abhängigkeit vom Ausgangsbefund ist eine Wiederherstellung der Schulterfunktion zu 60-90% im Vergleich mit einem gesunden Schultergelenk möglich. Dies gilt insbesondere für die isolierten irreparablen Defekte der Supra- und Infraspinatussehne. Zusätzliche Läsionen, insbesondere des M. deltoideus und des M. subscapularis schränken das Ergebnis ein. In diesen Fällen ist die Indikation analog der "limited goal group of rehabilitation" nach Neer (1982) zu sehen.