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Operative Behandlung der spezifischen und unspezifischen Spondylodiszitis
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Published: | October 19, 2004 |
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Fragestellung
Evaluation der Ergebnisse nach dorsaler Stabilisierung, ventralem Débridement, Dekompression und Rekonstruktion des ventralen Substanzdefektes bei Spondylodiszitis.
Methoden
Retrospektive Analyse von 63 Patienten mit einem mittleren Nachbeobachtungszeitraum von 2,6 Jahren (1-6). In 43 Fällen Rekonstruktion der ventralen Säule durch Knocheninterposition, in 20 Fällen durch distrahierbare Titan-Cages. Bezüglich des sagittalen Profils erfolgte eine radiometrische Analyse. Zur Beurteilung der schmerzbedingten Aktivitätsminderung wurde der Roland-Morris Score (RMS) erhoben.
Ergebnisse
Bis auf einen Patienten mit Revision bei Infektpersistenz und Spanversagen gelang in allen Fällen eine primäre Infekteradikation. Radiographisch fand sich aktuell unabhängig vom Rekonstruktionsverfahren in allen Fällen eine knöcherne Durchbauung. Der mittlere Korrekturverlust im Instrumentationsbereich betrug 3,5° (0-14). Der segmentale Korrekturverlust war nach Cage-Interposition signifikant geringer als nach Knocheninterposition. Ein Erregernachweis gelang bei 76%, dabei lag in 15% eine spezifische Infektion vor, bei 58% waren Staphylokokken ursächlich. Präoperativ bestanden bei 40% neurologische Defizite, dabei verbesserte sich der neurologische Status postoperativ bei 76%. Der durchschnittliche RMS lag zur Nachuntersuchung bei 6,6 (0-22).
Schlussfolgerungen
Die dorsale extrafokale Stabilisierung mit ventralem Débridement und Rekonstruktion der ventralen Säule hat sich in der Therapie der operationsbedürftigen Spondylodiszitis bewährt. Titancages bieten insbesondere bei der Abstützung größerer Substanzdefekte biomechanische Vorteile.