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Die Behandlung osteoporotischer Wirbelkörperfrakturen der oberen BWS (Th3 – Th8) mittels Kyphoplastie
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Published: | October 19, 2004 |
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Fragestellung
Die steigende Lebenserwartung der Bevölkerung wird begleitet von einem Anstieg der osteoporotischen Wirbelkörperfrakturen im höheren Lebensalter. Die Kyphoplastie stellt mittlerweile ein bewährtes Verfahren zur Versorgung von Wirbelkörperfrakturen des thorakolumbalen Überganges und lumbalen Abschnitt beim älteren Patientengut dar. Die Versorgung der oberen BWS, TH 3 bis TH 8, gilt als schwierig.
Methoden
In einer prospektiven Studie wurden von September 2001 bis Mai 2003 23 Patienten mit osteoporotischen Wirbelkörperfrakturen der Verletzungshöhe Th3 bis Th8 mittels Kyphoplastie des Wirbelkörpers versorgt. Eingangskriterium war die osteoporotische Wirbelkörperfraktur. In einem Beobachtungszeitraum von 1 Jahr erfolgte die Beurteilung der Methode.
Ergebnisse
23 Patienten mit einem durschnittlichen Alter von 73.4 Jahren (+/- 9a), davon 17 Frauen und 6 Männer, wurden bei osteoporotischen Wirbelkörperfrakturen Th3 – Th8 mit Kyphoplastie versorgt. Der bevorzugte Zugang war singulär extrapedikulär von links, die mittlere Applikationsmenge von Knochenzement lag bei 2.9 ml [+/- 0.9ml]. Die mittlere Durchleuchtungszeit zur Versorgung eines Wirbelkörpers lag bei 3.0 min [+/- 1.4min], die durchschnittliche OP-Zeit pro Wirbelkörper bei 31 min, der Blutverlust pro Wirbelkörper bei unter 10 ml. 22 von 23 Patienten konnten am 1. postoperativen Tag mobilisiert werden, alle berichteten über eine ausgeprägte Schmerzreduktion. Komplikationen während des stationären Aufenthaltes: 1 tiefe Beinvenenthrombose, 1 epiduraler Zementaustritt ohne neurologisches Defizit, 1 x WK-Wandperforation der Gegenseite. Die Nachuntersuchung bis zu einem Jahr zeigte ein anhaltend gutes Ergebnis hinsichtlich Schmerzreduktion und Korrekturerhalt. Bei 5 Patienten kam es zu Frakturen benachbarter Wirbel, die ebenfalls mittels Kyphoplastie versorgt wurden.
Schlussfolgerungen
Die Kyphplastie von osteoporotischen Wirbelkörperfrakturen der oberen BWS ist ein sicheres Verfahren. Über den unilateralen extrapedikuläre Zugang läßt sich der Wirbelkörper aufrichten und mit Knochenzement auffüllen. Sofortige Schmerzreduktion und volle Mobilisation ab 1. postoperativem Tag bei kurzer OP-Zeit und geringem OP-Trauma machen die Methode konkurenzlos. Bei ausgeprägter Osteoporose ist die simultane Versorgung meherer WK zu empfehlen, es kann sonst in der Folge zu Begleitfrakturen kommen.