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Segmentale Distraktion nach endoprothetischem Ersatz des lumbalen Bewegungssegmentes: nur eine Funktion der Prothesengrösse?
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Published: | October 19, 2004 |
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Fragestellung
Der Bandscheibenendoprothese (BSP) wird eine Wiederherstellung der physiologischen Bandscheibenhöhe (BH) durch die Auswahl des angemessenen Prothesentyps zugesprochen. Untersucht wurde die prä- und post-OP in vivo BH nach monosegmentalem endoprothetischem Ersatz mit einem Prothesentyp (PRODISC, Größe M, 6°, 10mm) bei Patienten mit einer degenerativen Bandscheibenerkrankung.
Methoden
Bei 22 Patienten erfolgte die prä- und postoperative Messung der vorderen (VH) und hinteren Bandscheibenhöhe (HH) an seitlichen Röntgenaufnahmen im Stehen. Die Bandscheibenhöhe (BH) wurde mit der Dabbs-Ratio ([VH + HH]/2) ausgedrückt. Die klinische Nachuntersuchung erfolgte mit dem Oswestry Disability Index (OQ) und der Visuellen Analog Skala (VAS).
Ergebnisse
Der o FollowUp betrug 18,6 Monate (min 12). Die prä-OP BH von o 6.3mm (4mm - 11mm) besserte sich post-OP auf o 13.4mm (11.5mm - 16mm). 12 Patienten hatten post-OP eine "physiologische" BH (8.5mm=BH=13.5mm) und 10 Patienten eine unphysiologischen BH (DH>13.5mm). Die absolute BH-Zunahme betrug o 7.1mm (2.5mm - 11mm). 11 Patienten hatten eine BH-Zunahme > 7mm und 11 Pat. eine BH-Zunahme = 7mm. Die absolute BH bzw. die absolute BH-Zunahme hatten auf das klinische Endergebnis keinen Einfluss (VAS: p= 0.441; OQ: p= 0.928) bzw. (VAS: p= 0.929; OQ: p= 0.722).
Schlussfolgerungen
Die post-OP BH ist nicht nur eine Funktion der Prothesenwinkelung und Inlay-Höhe, sondern hängt auch von der Implantationstechnik, der sich einstellenden Lordose und der Wirbelkörpertiefe ab. Ein Einfluss der absoluten BH und der BH-Zunahme auf das klinische Kurzzeitergebnis konnte nicht festgestellt werden.