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Korrelieren MRT-Befund und Klinik bei Patienten mit spinaler Enge
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Published: | October 19, 2004 |
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Fragestellung
Wie verläßlich wird der funktionelle Status bei Patienten mit Claudicatio spinalis durch den MRT-Befund angezeigt?
Methoden
In einer prospektiven Studie wurden neben Alter, Gewicht, Größe und Depressionsstatus, Beeinträchtigungen in Alltagsaktivitäten und die Gehstrecke auf dem Laufband ermittelt. Der Myelonquerschnitt der Segmente L1-S1 wurde mittels MRT gemessen.
Ergebnisse
Es wurden 63 Patienten (37 Frauen, 26 Männer) untersucht. Altersdurchschnitt 67 Jahre, durchschnittlicher BMI 28, durchschnittliche Funktionskapazität 61% vom alterskorrelierten Normwert. Bei 25/63 Patienten war eine depressive Stimmung anzunehmen. Objektive Gehstrecke aller Patienten betrug 316 m, davon konnten 23 Patienten < 100 m und 16 > 500 m gehen. 20/63 Patienten schätzten ihre Gehstrecke mit einer Schwankungsbreite von weniger als 50 m korrekt ein. Durchschnittlicher Querschnitt des Myelons L1/2 betrug 113 mm², L2/3 93 mm², L3/4 73 mm², L4/5 65 mm² und L5/S1 93 mm². Die bivariate Analyse zeigt, daß neben BMI (p=o,o25) und Funktionskapazität (p=0,011) keine weiteren Einflußgrößen die objektive Gehstrecke signifikant beeinflußt .
Schlussfolgerungen
Funktionskapazität und BMI scheinen einen größeren Einfluß auf das Krankheitsbild der Claudicatio spinalis zu haben, als bisher angenommen. Vor diesem Hintergrund ist die Aussagekraft radiologischer Verfahren hinsichtlich ihrer therapeutischer Relevanz zu hinterfragen.