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Bestimmung des Wirbelkörperfrakturrisikos durch kombinierte Betrachtung von spongiöser und kortikaler Knochendichte
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Published: | October 19, 2004 |
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Fragestellung
Lässt sich durch kombinierte Betrachtung der spongiösen und kortikalen Knochendichte die Frakturvorhersage verbessern.
Methoden
Bei 279 Patienten wurde mittels SE-QCT die spongiöse und kortikale Knochendichte bestimmt. Im lateralen Röntgenbild der BWS und LWS wurde die Anzahl der vorhandenen Wirbelkörperfrakturen ermittelt. Das Patientenkollektiv wurde nach Geschlecht, Alter und Vorhandensein von Frakturen separiert.
Ergebnisse
Altersbezogen findet sich bei Frauen eine signifikante Abnahme der spongiösen und kortikalen Knochendichte, bei Männern lediglich der spongiösen Knochendichte. Bei den Männern fand sich bei 18%, bei den Frauen bei 34% mindestens eine Fraktur. Frauen mit einer spongiösen Knochendichte von 107 mg/ml haben mit 10% Wahrscheinlichkeit eine Wirbelkörperfraktur, bei 88 mg/ml mit 50% und bei 62 mg/ml mit 90%. Männer mit einer spongiösen Knochendichte von 96 mg/ml haben mit 10% Wahrscheinlichkeit eine Wirbelkörperfraktur, bei 78 mg/ml mit 50% und bei 53 mg/ml mit 90%. Verwendet man die 50%-Wahrscheinlichkeitswerte, so erhält man bei Frauen eine Sensitivität von 0,83, eine Spezifität von 0,77 und eine Testeffizienz von 1,58. Bei den Männern beträgt die Sensitivität 0,94, die Spezifität 0,92 und die Effizienz 1,85. Verwendet man zusätzlich die kortikale Knochendichte verbessert sich bei den Frauen die Sensitivität von 0,83 auf 0,91, die Spezifität von 0,77 auf 0,89 und die Effizienz von 1,58 auf 1,82.
Schlussfolgerungen
Zur Abschätzung des Frakturrisikos genügt bei Männern die Bestimmung der spongiösen Knochendichte, bei Frauen sollten spongiöse und kortikale Knochendichte berücksichtigt werden.