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Dysplasia epiphysalis hemimelica des Kniegelenkes: Korrektur der progredienten Fehlbildung mittels offener Knorpelreduktionsplastik, ein Fallbeispiel
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Published: | October 19, 2004 |
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Fragestellung
Die Dysplasia epiphysalis hemimelica ( M.Trevor) ist eine seltene halbseitig auftretende und gutartige Neubildung innerhalb des Gelenkknorpels mit Bevorzugung des Talus und weniger der Femurkondylen. Die Folge sind oft progrediente Gelenkfehlstellungen, Instabilitäten oder Bewegungseinschränkungen und Achsdeformierungen. Welche Möglichkeiten ergeben sich bei Versagen der konservativen und orthopädietechnischen Therapie?
Methoden
Bei einem 7 jährigen Knaben führte die Dysplasia epiphysalis hemimelica des linken Kniegelenkes mit progredienter Wucherung der Knorpelnester im medialen Femurkondylus zu einer nicht mehr beherrschbaren Valgusdeformierung mit Instabilität im Kniegelenk. Nach längerfristiger Verlaufsbeobachtung und konservativer und orthopädietechnischer Behandlung wurde eine Arthrotomie mit remodellierender und kondylusverkleinernder Abrasionsplastik durchgeführt. Die Nachbehandlung erfolgte mit schrittweisem Belastungsaufbau unter Führung einer im Kniegelenk beweglichen Oberschenkelgehorthese
Ergebnisse
Der Patient ist 17 Monate postoperativ beschwerdefrei mobilisert unter Vollbelastung und kompletter Stabilität des linken Kniegelenkes bei seitengleichen regelrechten Achsverhältnissen. Die röntgenologischen und magnetresonanztomografischen Verlaufskontrollen zeigen derzeit ein Sistieren der Neubildung wobei eine regelmäßige Verlaufskontrolle bis zum Wachstumsabschluß erfolgt.
Schlussfolgerungen
Die Abrasionsplastik am medialen Femurkondylus zum Gelenkremodelling beim Kind mit einer Dysplasia epiphysalis hemimelica stellt sicher die Ultima ratio des Behandlungsspektrums dar, kann aber im Einzelfall nach genauer Abwägung die einzig wirksame Maßnahme zum Erhalt der regelrechten Gelenkfunktion darstellen und zumindest mittelfristig gute Resultate bringen.