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Keramikinlayversagen nach Hüft-TEP-Wechsel
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Published: | October 19, 2004 |
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Fragestellung
Die Gleitpaarung Keramik-Keramik ist eine bewährte Lösung in der Versorgung junger Patienten mit Hüft-TEP. Ist diese Gleitpaarung in der Hüft-Revisionsendoprothetik indiziert?
Methoden
In diesem Poster werden die Krankengeschichte, Diagnostik und Therapie eines Patienten mit einem frühen Keramik-Inlay-Bruch nach zweizeitigem Hüft-TEP-Wechsel geschildert.
Ergebnisse
Bei einem 41-jährigen Patienten bestand eine aseptische Hüftpfannenlockerung 2002 bei Hüfttotalendoprothese nach Hüftkopfnekrose (1987). Anfang 2003 kam es zur Infektion der Prothese und zweizeitigen Wechsel auf eine zementfreie Pfanne( Typ Allofit) und zementfreien Revisionsschaft (Typ MUTARS RS) sowie Biolox-Sandwich Gleitpaarung. Nach 4 Monaten kam es zu zunehmenden Schmerzen, Krepitationen und schließlich zu einem instabilen Hüftgelenk. Bei der operativen Revision wurden ein nahezu intakter Keramikkopf und multiple kleine und kleinste Fragmente des Keramikanteils des Inlays gefunden. Nach Wechsel der Komponenten auf Metall-Polyethylen war der Patient beschwerdefrei.
Schlussfolgerungen
Es gibt nur zwei internationale Publikationen über gebrochene Inlays bei Keramik-Keramik Gleitpaarungen. Patienten-spezifische Risikofaktoren sind bekannt: Alter, Aktivität, Trauma sowie zweiseitige Hüfttotalendoprothesen Versorgung. Operationsspezifische Risikofaktoren sind Malpositionierung der Pfanne, Fehlimplantation des Inlays, Anschlagen des Kopfes bei Reposition sowie mehrmalige Luxationen. Ferner müssen Materialfehler berücksichtigt werden. Die Infektion in der Vorgeschichte hat vermutlich keinen Einfluss auf den Bruch des Inlays.