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Einwachsverhalten von Harmstring: Transplantaten nach vorderem Kreuzbandersatz am Sehnen–Knochen–Interface
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Published: | October 19, 2004 |
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Fragestellung
Das Einwachsverhalten von Harmstringtransplantaten in unterschiedlichen Fixationstechniken ist im Tiermodell gut untersucht. In der vorgestellten Studie konnten komplette tibiale humane Insertionsstellen im Rahmen der Kreuzbandrevisionschirurgie en bloc gewonnen und unter der Fragestellung der Integration histologisch aufgearbeitet werden.
Methoden
Untersucht wurden fünf Fälle, in denen Harmstring-Transplantate mit biodegradiblen Interferenzschrauben gelenknah fixiert wurden. Es handelt sich um drei Frauen und zwei Männer mit einem Durchschnittsalter von 32,1 (18 - 48) Jahren, die in allen Fällen ein Retrauma erlitten. Die Erstoperation lag im Durchschnitt 12 (8 - 24) Monate zurück. Die Insertionsstellen wurden tibial en bloc gewonnen. Es wurden HE -, v. Gieson - und Goldner-Färbungen durchgeführt.
Ergebnisse
Die histologische Aufarbeitung zeigte in allen Fällen eine herdförmige bis breitflächige Ausbildung typischer Verwachsungszonen von lamellärem Knochen mit typischen radiär verlaufenden sharpey-like Fasern am Knochen-Sehnen-Interface. Beschrieben wird der Übergang vom lamellären Knochen in radiär strukturierten bindegewebigen Kallus mit strahligem Auslaufen von fibrösen Faserzügen in das Sehnengewebe.
Schlussfolgerungen
Die vorliegenden Histologien zeigen schon nach acht Monaten eine Integration der Sehnen-Transplantate in den umgebenden Knochen über sogenannte sharpey-like Fasern. Die Ergebnisse zeigen, dass ein Einwachsen der Sehnentransplantate bei stabiler gelenknaher Fixation mit biodegradiblen Interferenzschrauben zu erwarten ist.