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Geometrische Analyse der varisierenden intertrochantären Osteotomie bei Morbus Perthes
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Published: | October 19, 2004 |
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Fragestellung
Die intertrochantäre Varisationsosteotomie des Femurs ist ein etabliertes Therapieverfahren zur Verbesserung des Containments bei Morbus Perthes. Der Grad der erreichten Varisierung des Femurs wird als Differenz zwischen prä- und postoperativem CCD-Winkel angegeben. Dieser ist von der Rotationsstellung des Gelenks abhängig. Wir entwickelten eine Messmethode zur Erfassung der erreichten Varisation, die deutlich geringer rotationsabhängig ist.
Methoden
Wir untersuchten 65 Hüftgelenke nach varisierender Femurosteotomie. Es wurde jeweils ein präOP und zwei postOP Röntgenbilder ausgewertet. Gemessen wurden: Winkel α zwischen der Hilgenreiner-Linie und einer Linie durch die Epiphysenfuge. Winkel β zwischen Femurschaftachse und einer vertikalen Linie durch das Becken. Die Winkel α und β wurden jeweils addiert, um einen standardisierten Winkel zur Beschreibung der Stellung der Epiphysenfuge zur Horizontalen zu erhalten. Dieser Winkel wurde jeweils am prä- und an den postoperativen Bildern gemessen.
Ergebnisse
Die Differenz der Messungen zwischen den jeweiligen postoperativen Bilderpaaren betrug im Mittel 2°. Die mittlere Varisierung wurde mit der Methode mit 18,7° gemessen. Die gemessenen Ergebnisse wurden mit der präoperativen Planung verglichen und zeigten hierzu eine Differenz von 6,6°±5,2°.
Schlussfolgerungen
Wir sehen in unserer Messmethode ein Verfahren, welches mit größerer Genauigkeit als konventionelle Methoden in der Lage ist, den Grad der operativ erreichten Veränderung des CCD-Winkels durch eine Osteotomie beim M. Perthes zuverlässig und reproduzierbar zu erfassen. Dies ist Grundvoraussetzung für vergleichende Untersuchungen des Langzeitergebnisses nach operativer Containment-Behandlung.