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68. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie
90. Tagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie
45. Tagung des Berufsverbandes der Fachärzte für Orthopädie in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Verband für Physiotherapie – Zentralverband der Physiotherapeuten/Krankengymnasten

19. bis 23.10.2004, Berlin

Dopamin moduliert zelluläre Immunfunktionen und das Überleben während einer chronischen Sepsis im Mausmodell

Meeting Abstract (DGU 2004)

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  • D. Schmitz - Universitätsklinikum Essen, Klinik für Unfallchirurgie, Essen
  • D. Nast-Kolb - Universitätsklinikum Essen, Klinik für Unfallchirurgie, Essen
  • R. Oberbeck - Universitätsklinikum Essen, Klinik für Unfallchirurgie, Essen

Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie. Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und orthopädische Chirurgie. Berufsverband der Fachärzte für Orthopädie. 68. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie, 90. Tagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie und 45. Tagung des Berufsverbandes der Fachärzte für Orthopädie. Berlin, 19.-23.10.2004. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2004. Doc04dguE5-241

The electronic version of this article is the complete one and can be found online at: http://www.egms.de/en/meetings/dgu2004/04dgu0195.shtml

Published: October 19, 2004

© 2004 Schmitz et al.
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Fragestellung

Verschiedene experimentelle Befunde weisen auf einen immunomodulatorischen Effekt des Katecholamins Dopamin hin. Dopamin ist eine häufig verwandte Substanz in der Therapie schwerkranker Patienten. Ob der Einsatz von Dopamin im Rahmen einer bei diesem Patientengut häufig vorkommenden systemischen Inflammation die Funktion des Immunsystems beeinflusst und ob dies einen Einfluß auf den klinischen Verlauf zeigt, wurde bisher weder in klinischen noch in tierexperimentellen Studien untersucht.

Methoden

In männlichen NMRI Mäusen wurde mittels zökaler Punktion (CLP) eine Sepsis induziert. Eine Versuchsgruppe erhielt eine Dopamin-Dauerinfusion (0.06 mg/kg/h ip, n=32), eine weitere Gruppe erhielt stattdessen physiologische Kochsalzlösung (n=32). Als Kontrollen dienten scheinoperierte Mäuse (alleinige Laparotomie mit NaCl, bzw. Dopamin-Infusion, n=16/Gruppe) und unbehandelte Mäuse (n=16/Gruppe)mit Gabe von Kochsalz oder Dopamin. 48h nach Induktion der Sepsis,bzw. der Laparotomie wurde die Tiere getötet und es erfolgte die Bestimmung der splenozytären Apoptose- (Annexin V Bindung) und Proliferationsrate (H14-Thymidininkorporationsassay), sowie der IL-2 und IL-6 Freisetzung (ELISA). Darüber hinaus wurden die Verteilung der Leukozytensubpopulationen im Blut bestimmt (Diff.-BB und FacScan). Zusätzlich erfolgte ein Monitoring des Überlebens und der klinischen Situation (metabolischer Käfig), sowie die Messung des S-Prolaktinspiegels (RIA).

Ergebnisse

Die Gabe von Dopamin in septische Mäusen führte zu einer drastischen Reduktion der Überlebensrate. Zusätzlich fand sich in diesen Tieren ein deutlich höherer Verlust an Körpertemperatur und -gewicht. Die Flüssigkeitsaufnahme und -ausscheidung blieb unbeeinträchtigt. Diese Veränderungen wurden von einer deutlich erhöhten splenozytären Apoptoserate und einer erniedrigten proliferativen Kapazität von Splenozyten in den mit Dopamin behandelten Tieren begleitet. Zusätzlich kam es nach Gabe von Dopamin während einer Sepsis zu einer Reduktion der IL-2 Freisetzungskapazität ohne das Veränderungen der Immunzelldistribution im Blut festgestellt wurden. Auch kam es zu keiner dopamin-induzierten Beeinträchtigung der Prolaktin-Serumspiegel während der Sepsis.

Schlussfolgerungen

Die Gabe von Dopamin während systemischer Inflammation führt zu einer Modulation zellulärer Immunfunktionen. Dies wird von einer verschlechterten klinischen Situation und einem reduzierten Überleben der Versuchtiere begleitet. Der beobachtete Effekt von Dopamin ist unabhängig von der Freisetzung des immuno-stimulatorischen Hormons Prolaktin obwohl eine dopamin-induzierte Beeinträchtigung der Prolaktinfreisetzung während einer Sepsis berichtet wurde.