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Oberflächen-Matching als Basis anatomischer Achswiederherstellung am Beispiel der Femurschaftfraktur
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Published: | October 19, 2004 |
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Fragestellung
Als Problem der geschlossenen Reposition von Femurschaftfrakturen sind postoperative Achsabweichungen und eine hohe Strahlenbelastung bekannt. Ziel dieser Studie ist es, die relativen Transformationsparameter der Fragmente gegeneinander zu bestimmen und über diese eine Wiederherstellung der anatomischen Achse des proximalen und distalen Hauptfragmentes zueinander zu erreichen.
Methoden
Als Basis dienen 3D-Datensätze von Femurschaftfrakturen. Es wurde eine Software entwickelt, die die einzelnen Frakturfragmente wie bei einer Art Puzzle anatomisch zusammensetzt. Als Ergebnis erhält man die relativen Transformationen der Fragmente zueinander. Die Software nutzt in einem ersten Schritt eine adaptierte Hough-Transformation um die Achsen der aus dem zylindrischen Femur herausgesprengten Fragmente zu bestimmen. In einem zweiten Schritt werden eine 2D Tiefenkorrelation und ein ICP-(Iterative Closest Point) Algorithmus zum exakten Oberflächen-Matching der Fragmente genutzt.
Ergebnisse
Die ersten Ergebnisse zeigen, dass nahezu 99% der Frakturoberfläche akkurat erkannt werden. Bei einfachen Frakturen ist die Achsendeformität kleiner als 1°. Diese liegt selbst bei komplexen Frakturen unter 4°.
Schlussfolgerungen
Durch den Einsatz der hier entwickelten Software können die relativen Transformationen der Fragmente einer Femurschaftfrakturen auf Basis eines 3D-Datensatzes mit hoher Genauigkeit bestimmt werden. Durch Einspeisung der berechneten Transformationen in ein Navigationssystem und/ oder einen Roboter sollte in Zukunft die geschlossene Reposition von Frakturen des Femurschaftes eine bisher nicht zu erreichende Präzision bekommen.