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Indikation und Technik des Einsatzes von Knochenersatzstoffen bei Humeruskopfdefekten
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Published: | October 19, 2004 |
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Fragestellung
Nach Rasanztraumen, als Folge von Krampfleiden und nach Stromunfällen treten, anders als beim typischen Abduktions-Außenrotationstrauma, Schulterluxationen auf, welche häufig bei Dislokation nach dorsal bei der konventionellen Röntgendiagnostik übersehen werden. Durch das chronische Verhaken des Humeruskopfes am Glenoid können die knöchernen Defekte fehlverheilen.
Methoden
Wir untersuchten die in unserer Klinik mit Schulterluxationen operierten Patienten, wobei das Einschlußkriterium eine Verletzung Calandra 3 mit tiefem subchondralen Knochendefekt und eine Humeruskopfdefektgrösse > 20% war. Im präoperativen CT wurde die Defektgröße bestimmt. Bei der Operation wurde nach Reposition der Gelenkdefekt dargestellt und die imprimierte Gelenkfläche bei frischen Verletzungen retrograd angehoben. Bei fehlverheilten Defekten erfolgte das Ausheben des Imprimats und die Abstützung des Knorpels mit Hydroxylapatitkeramik und Calciumphosphat.
Ergebnisse
Es wird ein Fall anhand klinischer, röntgenologischer und CT-Bilder demonstriert, der unser Vorgehen zeigt. Im Zeitraum von 1 / 98 bis 12 / 03 wurden 11 Patienten mit Schulterluxationen mit Humeruskopfdefekten Calandra 3 grösser als 20% Humeruskopfoberfläche operiert. Dabei wurden 9 Patienten mit frischen Defekten und 2 Patienten mit chronischen Luxationen versorgt. Bei den frisch Verletzten kam zur Unterfütterung der wiederhergestellten Gelenkfläche Hydroxylapatitkeramik und bei den chronisch Verletztungen zusätzlich Calciumphosphat zur Defektauffüllung zum Einsatz. Bei einem follow up von durchschnittlich 40 Monaten errreichten die Patienten einen gemittelten Constantscore von 91 (81-100) Punkten. Es fanden sich retrospektiv bei unseren Patienten keine Reluxationen und keine klinischen Instabilitätszeichen nach gleizeitiger offener ventraler Kapsel-Labrumstabilisation mit bioresorbierbaren Fadenankern.
Schlussfolgerungen
Unser Vorgehen bei Schulterluxationen mit tiefem subchondralen Humeruskopfdefekt Calandra 3 erreicht in der mittelfristigen Untersuchung nach 3 Jahren gute funktionelle und subjektive Ergebnisse.
Literatur
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