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Innovation und Wirtschaftlichkeit: ein neues intramedulläres Nagelsystem zur Versorgung per- und subtrochantärer Femurfrakturen
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Published: | October 19, 2004 |
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Fragestellung
Gibt es Möglichkeiten, die heute als Standardtherapie durchgeführte Stabilisierung von per- und subtrochantären Frakturen am Femur durch intramedulläre Nagelsysteme, mit einem neuen intramedullären Nagelsystem kostengünstig zu optimieren?
Methoden
Im Zeitraum zwischen September 2001 und Mai 2003 wurden 130 Patienten mit per- bis subtrochantären Frakturen des Femur mit dem intramedullären PLATON-Verriegelungsnagel der Fa. Tantum behandelt. Bei dieser prospektiv durchgeführten Untersuchung waren die Patienten zum Zeitpunkt der Operation im Durchschnitt 76 (39-98) Jahre alt, mit einer Verteilung Frauen:Männer von 3:1. Die Klassifikation der Frakturen wurde nach Evans und nach den AO- Richtlinien, der Osteoporosegrad nach Singh bestimmt. Die Morbidität der Patienten wurde anhand der ASA Gruppierung festgelegt. Neben der klinischen und radiologischen Evaluierung wurde die Patientenzufriedenheit erfasst. Eine Analyse der Ergebnisse dieser Studie im Verhältnis zu Daten anderer Implantate wurde zur Vergleichbarkeit vorgenommen.
Ergebnisse
Die 130 durchgeführten Implantationen des PLATON- Verriegelungsnagels wurden von 28 Operateuren durchgeführt. Die durchschnittliche OP- Zeit betrug 54 Minuten. In 94% der Fälle konnte vor Implantation des Nagels eine geschlossene Reposition erreicht werden. Die Insertion des Nagels wurde von 93% der Operateure als leicht, von 6% als schwierig und von 1% als sehr problematisch beurteilt. In einem Fall kam es bei primär nicht richtig implantierter Schenkelhalsschraube zu einem Ausbruch nach cranio-lateral. In 5 Fällen (3,8%) wurde eine Wanderung der Schenkelhalsschraube, aufgrund einer Fehlplatzierung, nach lateral festgestellt. Eine Infektion konnte bei 5 Patienten (3,8%) beobachtet werden. Intraoperative sekundäre Frakturen wurden in keinem Fall gesehen. Vergleichend zu anderen Implantaten war eine geringere Zahl an Cut out Raten, sekundären Frakturen, Implantatversagen und somit auch an Revisionen zu verzeichnen. Die Raten an Infektionen, Hämatomen und Irritationen sind vergleichbar zu anderen Implantaten.
Schlussfolgerungen
Die Unterschiede zwischen dem PLATON- Verriegelungsnagel und anderen konkurrierenden Systemen sind in vielen Hinsichten gering. Eine deutliche Abnahme des Cut out und der sekundären Frakturen scheint sich basierend auf der hier vorgestellten Studie zu verzeichnen. Trotz der ausgesprochenen Wirtschaftlichkeit des PLATON- Verriegelungsnagels aufgrund des günstigen Preises sind weitere prospektive Daten dringend erforderlich.