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Eine prospektive Studie der operativen Therapie der traumatischen vorderen Schulterluxation des jungen Sportlers: 1- bis 4-Jahres Follow-up
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Published: | October 19, 2004 |
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Fragestellung
Die Indikation zur operativen Therapie nach traumatischer vorderer Schulterluxation ist bei Sportlern mit hohem Funktionsanspruch gegeben. Inwieweit ist nach operativer Therapie im 1- bis 4-Jahres Follow-up die Funktionsfähigkeit der verletzten Schulter wiederhergestellt?
Methoden
Im Zeitraum Januar 2000 bis Januar 2003 wurden bei 39 jungen Sportlern (<40 Jahre), (29 Männer/10 Frauen), eine operative Behandlungen nach einer traumatischen vorderen Schulterluxation durchgeführt. Alle Patienten erhielten postakzidentiell nach initial schonender Reposition der Schulter in Narkose eine diagnostische Arthroskopie der verletzten Schulter im Intervall. Eine vordere Instabilität mit Bankart-Läsion lag bei allen Patienten vor, die in 33 Fällen mit einer arthroskopischen Bankart-Reparation (intraossäre Fadenanker) therapiert wurde. Bei 6 Patienten war eine offene Bankart-Operation mit T-Shift nach Neer bei begleitender schwerer Kapselinsuffizienz notwendig. Das durchschnittliche Follow-up der Patienten betrug 33 Monate (range 12-48 Monate). Die Patienten wurden anhand des Schulter-Scoring-Systems der American Shoulder and Elbow surgeons (ASES) und nach dem Scoring-System von Rowe und Zarins (UCLA, Los Angeles) nachuntersucht.
Ergebnisse
Eine erneute postoperative Dislokation trat bei einem Patienten (1/39) auf. Bei 35 Patienten konnte ein gleiches Ergebnis im Hinblick auf Anteversion und Aussenrotation im Vergleich zur Gegenseite erzielt werden. Der durchschnittliche ASES-Score betrug 96 (range 93-100) Punkte, der durchschnittliche Rowe-Score 93 (range 91-100). 32 Sportler hatten demnach im Hinblick auf Stabilität, Schmerzen und Beweglickeit ein exzellentes, 4 ein durchschnittliches und 3 ein schlechtes Ergebnis. 35 Sportler kehrten zu ihrer zuvor ausgeübten Sportart wieder zurück. Alle Patienten, die ein schlechtes Ergebnis aufwiesen rekrutierten sich aus der Gruppe der offen operierten mit begleitender Kapselinsuffizienz und bilateraler Instabilität.
Schlussfolgerungen
Durch die arthroskopische Stabilisierung der verletzten Schulter mit vorderer Instabilität wird eine langfristige Wiedererlangung der Stabilität und Beweglichkeit einer sportlich beanspruchten Schulter erzielt. Besteht eine begleitende schwere Kapselinsuffizienz, führt das offene Verfahren mit gleichzeitiger Kapselraffung nicht unbedingt zu befriedigenden Langzeitergebnissen.