Article
Distale Radiuskorekturosteotomie ohne Beckenkammspan: eine Einsatzmöglichkeit für Knochenersatzstoffe?
Search Medline for
Authors
Published: | October 19, 2004 |
---|
Outline
Text
Fragestellung
Distale Radiuskorrekturosteotomien zum Ausgleich der Radiusverkürzung und des Inklinationsverlustes werden üblicherweise mit der Interposition eines Knochspans vom Beckenkamm durchgeführt. In einer Pilotstudie soll gezeigt werden, ob der Einsatz eines Knochenersatzstoffes die Verwendung des Knochenspans ersetzen kann.
Methoden
Insgesamt 6 Patienten mit fehlverheilten Radiusfrakturen mit einem Inklinationsverlust von durchschnittlich - 12° und einem Längenverlust von durchschnittlich 15 mm im Vergleich zur Gegenseite wurden prospektiv erfasst.
In einer Beobachtungsstudie ohne Vergleichsgruppe wurden die Ausgangswerte der radiologischen und klinischen Parameter erhoben und mit den Werten 6 Monate nach Radiuskorrekturosteotomie verglichen.
Die Radiuskorrekturosteotomie wurde von dorsal durchgeführt. Als Osteosynthesematerial diente eine T-Platte (Titan). Als Knochenersatzstoff wurde ein nanopartikulärer resorbierbarer Knochenersatzstoff verwendet.
Ergebnisse
Alle Radiuskorrekturosteotomien heilten knöchern aus. Nach 9-12 Monaten wurde die Metallentfernung durchgeführt. Der Inklinationsverlust verringerte sich im Mittel auf +5° und der Längenverlust verringerte sich auf 3 mm. Der Knochenersatzstoff wurde fast vollständig resorbiert und durch Knochenmaterial ersetzt. Die Beweglichkeit im Handgelenk betrug nach Metallentfernung 86% der Gegenseite (ROM).
Schlussfolgerungen
Der verwendete nanopartikuläre resorbierbare Knochenersatzstoff kann die aufwendige und zu zusäzlicher Hebedefektmorbidität führende Beckenspanentnahme ersetzen. Neben verkürzter OP-Zeit liegen die Vorteile in erhöhtem Patientenkomfort.