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Ein injizierbares Komposit aus Kalziumphosphat-Zement und OP-1 (rhBMP-7, Bone Morphogenetic Protein-7) ermöglicht zuverlässig die transpedikuläre lumbale intervertebrale Fusion (TLIF). Eine doppelt kontrollierte, prospektive Studie am Schafsmodell
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Published: | November 11, 2003 |
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Fragestellung
Die TLIF mit Spongiosa bietet wegen ihrer Minimalinvasivität theoretische Vorteile, versagt aber klinisch wegen fehlender Kompressionsstabilität des Transplantats. Fragestellung war, ob durch Modifikation der TLIF mit Ersatz der Spongiosa durch ein druckstabiles Komposit aus Kalziumphosphat-Zement und osteoinduktivem OP-1 die Methode zum Erfolg gebracht würde.
Methoden
Zielparameter der doppelt kontrollierten, prospektiven Studie waren Fusionshäufigkeit und -qualität. 36 Schafe wurden dorsal von L4 auf L6 instrumentiert. Nach Bandscheibenausräumung L4/L5 erfolgte die Endplatten-Dekortikation. Bei 12 Schafen wurde der Defekt mit dem Komposit (CP-OP-1) augmentiert. Eine Kontrollgruppe (n=12) wurde mit dem Kalziumphosphat-Carrier ohne OP-1 (CP), die zweite (n=12) mit Spongiosa behandelt. Die Tiere wurden nach 8 Wochen radiologisch und histologisch ausgewertet.
Ergebnisse
In der Spongiosa-Gruppe gelangten 10 Schafe zur Auswertung. Die TLIF mit CP-OP-1 erzielte eine Fusionsrate von 10/12 im Vergleich zu 2/12 in der CP-Gruppe und 1/10 in der Spongiosa-Gruppe (p=0,002, Wilcoxon-Test). Im Vergleich zur CP-Gruppe war die CP-OP-1-Gruppe von einer signifikant höheren Ossifikationsrate an der Knochen-Zement-Grenzschicht (p<0,001) und einer geringeren Zementresorption (p=0,021) gekennzeichnet.
Schlussfolgerungen
Eine Biointegration des CP-Carriers ohne OP-1 findet nicht statt, da auftretende Scherkräfte eine Zement-Fraktur mit nachfolgender Resorption verursachen. Im Gegensatz dazu ermöglicht OP-1 eine vollständige Kallus-Umscheidung des Komposits, die zu solider Fusion führt.