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Einfluss der Blutleere auf die Sekretion von Endothelin - 1 nach Knieendoprothesenimplantation
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Published: | November 11, 2003 |
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Fragestellung
Der Einsatz einer Blutleere (BL) in der Knieendoprothetik wird durch die physiologische Gewebetoleranzgrenze limitiert. Noch Stunden nach einer Ischämie kompromittieren postischämische Mikrozirkulationsstörungen die Weichteile. Endothelin-1 (ET-1) ist als Mediator dieses Mechanismus in verschiedenen Organsystemen bekannt (Herz, Niere, Leber, Darm). Wir haben den Einfluß der BL auf die ET-1 Sekretion in der Knieendoprothetik untersucht.
Methodik
Im Rahmen einer prospektiven, randomisierten Studie wurden je 10 Pat. mit bzw. ohne Einsatz einer BL knieendoprothetisch versorgt. Zwischen den Versuchsgruppen ließen sich keine signifikanten Unterschiede hinsichtlich Geschlechterverteilung, Alter oder BMI feststellen. Zu den Zeitpunkten 0,15,30,60,90,120,240 nach OP-Ende sowie am 1. und 2. post-OP Tag wurde die ET-1 Serumkonzentration bestimmt.
Ergebnis
In beiden Gruppen konnten erhöhte ET-1 Konzentrationen nachgewiesen werden. Unmittelbar nach Öffnen einer BL ist im Gegensatz zur Kontrollgruppe ohne BL ein Peak zu beobachten. In beiden Gruppen sind 2 weitere Maxima zu beobachten, die in der BL - Gruppe im Vergleich zur Kontrollgruppe jedoch um 1h verzögert eintreten. Die Integration der Kurven über die Zeit unter Berücksichtigung der Abbaukinetik zeigt eine signifikant höhere ET-1 Sekretion nach BL.
Schlussfolgerung
ET-1 scheint in der Genese der postischämischen Mikrozirkulationsstörung der unteren Extremität eine Schlüsselrolle zu besitzen. Weitere Untersuchungen zur pharmakologischen Antagonisierbarkeit sind daher von entscheidender klinischer Relevanz.