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Die risikoadaptierte Gabe von niedermolekularen Heparinen in der Thromboseprophylaxe nach Totalendoprothese des Kniegelenkes
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Published: | November 11, 2003 |
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Das Ziel dieser prospektiven, randomisierten Studie war es, die risikoadaptierte Gabe von niedermolekularen Heparine bei Hochrisikopatienten zu untersuchen.
Methodik
Die vorliegende Studie erfaßt 100 Pat. mit Knie-TEP, die 2002 implantiert wurden. Präoperative wurde nach Leyvraz et al. eine Risikoeinschätzung (Lebensalter >70 Jahre=Faktor 1,5;TBVT in Vorgeschichte=Faktor 1,5; Thrombophilie=Faktor 1,5; Malignom=Faktor 1; Immobilisation, Adipositas, Varikosis=je Faktor 0,5) vorgenommen. Alle Patienten, die in der Addition einen Risikofaktor > 2 aufwiesen, erhielten 3x2500 Dalteparin pro Tag (n=41). Die Pat. mit einem Risiko <=2 erhielten 2x2500E Dalteparin pro Tag (n=59) Die Pat wurden präoperativ und 14 Tage postoperativ untersucht. Es wurde außer einer ausführlichen Anamnese ein kompressions-und farbdopplersonographische Untersuchung vorgenommen.
Ergebnis
Die TBVT-Rate betrug insgesamt 4% (4 Fälle) bei den 100 Pat. Es wurden ausschließlich Unterschenkel-TBVT festgestellt. In der Patientengruppe mit dem Risiko >2, die 3x2500E Dalteparin erhielten, wurde wurde keine Thrombose festgestellt. Im Gegensatz dazu wurde in der Gruppe mit 2x5000E Dalteparin alle 4 distale Thrombosen gefunden. Bezüglich Nachblutung, Geschlecht, Gewicht, Beinumfänge konnte kein signifikanter Unterschied zwischen den beiden Gruppen festgestellt werden.
Schlußfolgerung
Die risikoadaptierte Gabe von niedermolekularen Heparin hat sich bei den Höchstrisikopatienten bewährt. Da die erhöhte Gabe sehr effektiv erscheint, könnte man auch schon ab einem Risiko > 1,5 die erhöhte Dosierung anwenden.