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Der Einfluss des Lebensalters auf die perioperative Komplikationsrate beim elektiven Hüftgelenksersatz
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Published: | November 11, 2003 |
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Fragestellung
Ziel der vorliegenden Studie war es festzustellen, inwieweit ein höheres Lebensalter einen Risikofaktor für das Auftreten postoperativer Komplikationen nach endoprothetischem Gelenkersatz der Hüfte darstellt, bzw. welche anderen präoperativen Parameter die Identifikation eines Risikopatienten ermöglichen.
Methodik
In einer unselektierten, retrospektiven Studie wurde die Inzidenz von Risikofaktoren und perioperativen Komplikationen bei 628 Hüfttotalendoprothesenoperationen (549 Patienten) untersucht. Die Alterstruktur des Kollektivs wurde erfasst. Intra- und postoperative Komplikationen (93 spezifische, 42 allgemeine) traten in 104 Fällen auf.
Ergebnisse
Das Patientenalter, die Art sowie die Anzahl der Begleiterkrankungen beeinflussten die perioperative Komplikationsrate nicht. Dagegen ging eine steigende Risikogruppe im anästhesiologischen Risikoscore nach LUTZ und KLOSE,eine Zunahme der Operationsdauer und eine steigende Zahl an Voroperationen mit einer signifikant höheren Rate an perioperativen Komplikationen einher. Adipöse Patienten zeigten eine statistisch signifikant geringere Rate an intra- und postoperativen Komplikationen.
Schlussfolgerung
Die Komplikationsrate zeigte keine Abhängigkeit von bislang vermuteten Risikofaktoren Lebensalter bzw. der mit diesem oftmals einhergehenden größeren Zahl von Begleiterkrankungen. Riskopatienten für das Auftreten von Komplikationen sind nur unter Verwendung eines entsprechenden komplexen Scores zu erfassen. Ein höheres Lebensalter allein rechtfertigt nicht die Einstufung als Risikopatient.