Article
Besteht ein Koordinationsdefizit im OSG ein Jahr nach operativ versorgter Sprunggelenkfraktur beim Freizeitsportler? - Eine prospektive Studie
Search Medline for
Authors
Published: | November 11, 2003 |
---|
Outline
Text
Fragestellung
Haben Freizeitsportler nach operativ versorgten Sprunggelenkfrakturen Defizite in der statischen Gleichgewichtsregulation und somit ein erhöhtes Risiko zum erneuten Trauma?
Methodik
In einer prospektiven Untersuchung an 20 Patienten nach Freizeitunfall, 12,1±0,7 Monate postoperativ nach mit Plattenosteosynthese versorgter Sprunggelenkfraktur ( AO 44 C1: 15 Pat., 44 B1: 4 Pat., 44 B2: 1 Pat.) wurde die statische Gleichgewichtsregulation mittels L.A.S.A.R.- Kraftmessplatte ("Posture Laser assisted static alignement reference") bei beidbeinigen und einbeinigen Standes unter standardisierten Bedingungen gemessen. Ermittelt wurden die Kraftangriffspunkte in der Frontalebene, Sagitallebene, der Schwankradius und der Gesamtweg der Körperschwankung. Als Kontrollgruppe dienten die Parameter von 20 Probanden ohne orthopädischem oder neurologischem Krankheitsbild, mit ähnlichen Basisdaten. Ferner wurden die Patienten einer klinischen Untersuchung sowie einer Befragung zum subjektiven und objektiven Ergebnis mittels modifizierten Score nach Phillips (max. Punktzahl 115) unterzogen. Zum Statistischen Vergleich der Mittelwerte wurde nach Prüfung auf Normalverteilung der t-Test verwendet.
Ergebnis
Bei der Score-Auswertung wurden im Mittel 89,6±9,1 Punkte erreicht, das entspricht 19x einem guten und 1x einem befriedigenden Ergebnis. Es zeigte sich ein signifikanter Unterschied beim einbeinigen Stand auf der operierten Seite im Vergleich zur gesunden Kontrollgruppe für die Körperschwankungen in der medio-lateralen Richtung und beim Schwankungsradius ( p<0,05) als Ausdruck vermehrter Defizite in der Koordination bzw. erhöhter innerer Standunsicherheit.
Schlussfolgerung
Trotz gutem Score Ergebnissen lassen sich durch die L.A.S.A.R.- Kraftmessplatte koordinative Defizite aufzeigen. Vor dem Hintergrund angestrebter Restitution haben somit die aufgezeigten Ergebnisse eine klinische Relevanz. Das postoperative Management muss obigen Ergebnissen im Sinne einer frühfunktionellen Behandlung mit spezifischem Koordinationstraining Rechnung tragen, damit die Ausübung des Freizeitsportes nicht zu einer möglichen weiteren prognostischen Alteration der Bewegungskette führt sowie zur Prävention von erneuten Traumen dient.