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67. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie
89. Tagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie
44. Tagung des Berufsverbandes der Fachärzte für Orthopädie

11. bis 16.11.2003, Messe/ICC Berlin

Präsakrale und gluteale Dekubitalulcera-Problemwunden beim alten, multimorbiden Patienten und bei Querschnittsgelähmten V-Y-Plastik und temporärer Anus präter

Meeting Abstract (DGU 2003)

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  • corresponding author Dirk Calmez - Helios Klinikum Berlin, Klinikum Buch, Unfallchirurgie, Hobrechtsfelder Chaussee 100, 13125, Berlin, Phone: 030/94017669
  • J. Schmidt - Helios Klinikum Berlin, Klinikum Buch, Unfallchirurgie, Hobrechtsfelder Chaussee 100, 13125, Berlin, Phone: 030/94017669
  • J. Kühling - Helios Klinikum Berlin, Klinikum Buch, Unfallchirurgie, Hobrechtsfelder Chaussee 100, 13125, Berlin, Phone: 030/94017669

Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie. Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und orthopädische Chirurgie. Berufsverband der Fachärzte für Orthopädie. 67. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie, 89. Tagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie und 44. Tagung des Berufsverbandes der Fachärzte für Orthopädie. Berlin, 11.-16.11.2003. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2003. Doc03dguA26-9

The electronic version of this article is the complete one and can be found online at: http://www.egms.de/en/meetings/dgu2003/03dgu0158.shtml

Published: November 11, 2003

© 2003 Calmez et al.
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Fragestellung

Aufgrund der stetig steigenden Lebenserwartung unserer Bevölkerung und der damit verbundenen wachsenden Multimorbidität werden wir in zunehmendem Maße mit chronischen Wunden konfrontiert. Einen großen Stellenwert nimmt hierbei das präsakrale Dekubitalulkus ein. Häufig handelt es sich in unserem Patientengut um ältere Menschen mit einer Vielzahl von Vorerkrankungen, Inkontinenz und Bettlägrigkeit. Diese chronischen Wunden bei schlechter Durchblutung bei allgemeiner Arteriosklerose weisen in zunehmendem Maße Infektionen mit MRSA auf. Beeinflusst ein temporärer Anus präter in einem mehrstufigen Therapiekonzept die Infektionsrate und primäre Wundheilung bei V-Y-Plastiken präsakral positiv?

Methodik

Mehrstufiges Behandlungskonzept:

1. Abstrich der Wunde/ Antibiogramm

2. temporärer Anus präter zur Schaffung eines sauberen Milieus

3. Wunddebridement und Vakuumversiegelung, gezielte Antibiose mit präoperativem Beginn, intraoperativer Abstrich

4. nach 3-5 tagen Wunddebridement und Vakuumversiegelung, Abstrich intraoperativ

5. wenn die Wunde sauber ist und gute Granulationen hat, erfolgt die plastische Deckung durch eine V-Y-Plastik

6. Anus präter Rückverlagerung im Intervall

Erregerspektrum: MRSA 49%, E.coli 15%, Staph.aureus 23%, Pseudomonas 6%, Enterokokken 5%, Übrige 2%

Die Antibiotikagabe erfolgte stets nach Antibiogramm. Problemkeim MRSA wurde durch Kombination von Teicoplanin/ Rifampicin therapiert. Sonst wurde in erster Linie ein Cephalosporin der 2. Generation gegeben. Bei Resistenzen erfolgte die Umsetzung nach Antibiogramm.

Ergebnisse

Beobachtungszeitraum: 1999 bis 2002 Bei 10 Plastiken wurden 5 Patienten mit einem Anus präter vor V-Y-Plastik versorgt. Die Patieten mit temporärem Anus präter hatten alle eine primäre Wundheilung bei der Plastik. Bei der Patientengruppe ohne A.p. heilten 3 primär, 1 Plastik musste revidiert werden und 1 Plastik hatte eine kleine Wunddehiszenz, heilte unter konservativer Therapie sekundär.

Schlußfolgerung

Bei der Behandlung präsakraler Dekubitalulcera hat sich ein mehrstufiges Therapiekonzept mit Anlage eines temporären Anus präter bewährt. Auch schwerwiegende Wunden mit MRSA-Infektion bei Stuhlinkontinenz konnten so zur Ausheilung gebracht werden.