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1. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Essstörungen e. V. (DGESS)

Deutsche Gesellschaft für Essstörungen e. V.

8. ? 10.11.2007, Prien am Chiemsee

Reduzierte Körperwahrnehmung bei Anorexia Nervosa – Fragebogen und Verhaltensdaten

Meeting Abstract

  • corresponding author O. Pollatos - LMU München, Abteilung Psychologie, München
  • E. Matthias - München
  • A. L. Kurz - München
  • J. Albrecht - München
  • T. Schreder - München
  • A. M. Kleemann - München
  • V. Schöpf - München
  • R. Kopietz - München
  • M. Wiesmann - München
  • R. Schandry - München

Deutsche Gesellschaft für Essstörungen. 1. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Essstörungen e.V. (DGESS). Prien am Chiemsee, 08.-10.11.2007. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2007. Doc07dgessP14

The electronic version of this article is the complete one and can be found online at: http://www.egms.de/en/meetings/dgess2007/07dgess88.shtml

Published: October 24, 2007

© 2007 Pollatos et al.
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Interozeption ist bei Essstörungen beeinträchtigt. Bisher gibt es aber keine Daten, ob dies auch für die Variable interozeptive Wahrnehmungsgenauigkeit zutrifft. Dies sollte anhand des Herzwahrnehmungstests sowie der Interoceptive Awareness Skala (IA) des EDI-2 Fragebogen geklärt werden.

Bei 28 Anorektikerinnen und entsprechenden Kontrollprobanden wurde interozeptive Genauigkeit sowie die IA Skala des EDI-2 erhoben und zueinander in Beziehung gesetzt.

Anorektikerinnen waren sowohl in der experimentell gemessenen interozeptiven Wahrnehmungsgenauigkeit sowie in der mittels Fragebogen erhobenen interozeptiven Aufmerksamkeit beeinträchtigt. Beide Skalen korrelierten aber nicht miteinander, und die IA Skala war hochgradig mit Depression und Alexithymie interkorreliert.

Diese Studie zeigt erstmals, dass neben der Beeinträchtigung der Wahrnehmung von Gefühlen bezogen auf Hunger und Sattheit auch eine generalisierte Beeinträchtigung interozeptiver Wahrnehmungsprozesse bei Anorexie vorliegt. Dies deutet auf die mögliche Bedeutung dieser Variable für die Entstehung und Aufrechterhaltung von Essstörungen hin.