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Komorbidität und Noncompliance – medizinische Fallen
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Published: | October 24, 2007 |
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Es erfolgt zunächst eine kurze Zusammenstellung der häufigsten üblichen medizinischen – vor allem internistischen – Komplikationen bei anorektischen und bulimischen Essstörungen. Gerechnet werden muss neben dem Zusammenbruch hormoneller Regelkreise mit kardialen, renalen und hämatolgisch-immunologischen Komplikationen. Häufig sind aber auch Störungen am Gastrointestinaltrakt, neurologische Symptome, Osteoporose und Zahn- bzw. Zahnfleischschäden. Die Problematik der Komorbidität wird anhand verschiedener Begleiterkrankungen (z. B. Diabetes mellitus, entzündliche Darmerkrankungen) oder Begleitzustände (z. B. Schwangerschaft) erläutert Sie ermöglichen jeweils unterschiedliche Formen des kontratherapeutischen Agierens und treten interaktionell als Noncompliance in Erscheinung.
Die Fallgruben liegen in psychodynamischen Fehlschlüssen und der Fehlinterpretation körperlicher Symptome bzw. Krankheitszeichen. Eine solche gefährliche Entwicklung mit tödlichem Ausgang wird am Beispiel einer anorektischen Patientin geschildert, bei der gleichzeitig ein Sheehan-Syndrom vorlag. Dies ist im Übrigen der erste Bericht über die Kombination einer Anorexia nervosa mit einem Sheehan-Syndrom.