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Intraoperative Aktualisierung praeoperativer Planungsdaten bei Leberresektionen
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Published: | April 16, 2008 |
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Einleitung: Vor der Durchführung erweiterter Leberresektionen haben sich präoperative 3D-Rekonstruktionen und Risikoanalysen, basierend auf CT und MRT Daten, nützlich erwiesen. Sollten im Rahmen der intraoperativen Sonographie weitere tumoröse Läsionen entdeckt werden ist die präoperative Planung überholt und ungültig. Eine neue Methode erlaubt die intraoperative Aktualisierung präoperativ erhobener Planungsdaten bei intraoperativ neu entdeckten Leberläsionen. Basierend auf einem ultraschall-gesteuerten Navigationssystem, dem LapAssistenten (LAP) und der intraoperativen Version eines Planungssystems, dem intraoperativen Planungsassistenten (IPA), kann die preoperative Planung aktualisiet werden.
Material und Methoden: Der LapAssistent (LAP) ist ein Navigationssystem für offene und laparoskopische Leberresektionen und Ablationen. Der LAP besteht aus einem elektromagnetischen Trackingsystem (3D Guidance, Ascension Tech.), einem Standard PC, einem Touch-Screen-Monitor und einer Bedieneinheit mit sechs Freiheitsgraden (SpaceNavigator, 3Dconnexion). Der Ultraschallkopf (US) und das Dissektionsinstrument werden mit dem Trackingsystem über speziell konstruierte Adapter verbunden. Die Navigation basiert auf einer virtuellen Realität, welche die Planungsdaten, die Instrumente und den Ultraschallkopf mit dem laparoskopischen Bild überlagert (Registrierung). Als erster Schritt findet eine landmarkenbasierte Registrierung zwischen den präoperativen Planungsdaten und dem physikalischen Raum statt. Der intraoperative Planungsassistent (IPA) ist die intraoperative Version eines bereits bestehenden Planungssystem (MeVis Research GmbH) welches auf einer Arbeitsplattform außerhalb des sterilen OP-Bereichs existiert und mit dem LAP über ein Netzwerk verbunden ist.
Ergebnisse: Im Falle der intraoperativen Detektion weiterer Leberrundherde mittels der intraoperativen Sonographie, definiert der Chirurg das Zentrum des Tumors und den Durchmesser, indem er einen Kreis um die Leberläsion im Ultraschall B-Bild über den Touch-Screen- Monitor legt (Abbildung 1a [Abb. 1]) Die Position der resultierenden Ebene im den präoperativen Planungsdaten wird dann mit der Trackinginformation verrechnet. Nach dieser Definition der neuen Läsion werden die Position und die Größe zu dem IPA gesandt. Der IPA verarbeitet diese Information für eine intraoperative neue Planungs- und Risikoanalyse bezüglich Resektionsebene und funktionellem Leberrestvolumen. Als nächsten Schritt sendet der IPA eine Nachricht zum LAP , daß eine aktualisierte Planung vorliegt. Der LAP lädt dann die Daten vom IPA herunter und visualisiert die neuen aktualisierten Planungsdaten (Abbildung 1b [Abb. 1]). Diese neue Methode wurde an einem sog. Tumor-Mimic-Modell der Schweineleber evaluiert, indem neue Läsionen nach einer initialen Planung markiert wurden. Die neuen Läsionen konnten einfach durch auf dem Touch-Screen-Monitor markiert warden. Der ganze Prozess, beginnend bei der Definition einer neuen Leberläsion, berechnen der aktualisierten intraoperativen Risiokoanalyse und herunterladen der neuen Planungsdaten und Visualisierung nahm weniger als seine Minute in Anspruch und ist somit für einen realistischen Einsatz im OP geeignet.
Schlussfolgerung: Die von uns entwickelte Methode ermöglicht es bei intraoperativ zusätzlich gefundenen Leberläsionen erstmalig intraoperativ Planungdaten zu aktualisieren und diese online auf den OP-Situs zu übertragen.