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Biologische Rekonstruktionen von Patienten mit Ewing-Tumoren der unteren Extremität und des Beckens
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Published: | April 16, 2008 |
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Einleitung: Unter Berücksichtigung der typischen Lokalisation der Ewing-Tumoren in den Diaphysen der langen Röhrenknochen und des Beckens bieten sich nach der Resektion des Primärtumors biologische Defektrekonstruktionen im Rahmen der multimodalen Therapie an.
Material und Methoden: Es wird über 11 Patienten berichtet, bei denen im Verlauf der letzten 6 Jahre eine biologische Rekonstruktion nach Resektion des Primärtumors vorgenommen wurde. Es waren 3 weibliche und 8 männliche Patienten in einem Alter zwischen 9 und 28 Jahren (Median: 15 Jahre). Die Tumoren waren im Becken (n=5) und im Bereich der unteren Extremität (Femur n=4, Tibia n=2) lokalisiert. Im Bereich des Beckens erfolgte die Rekonstruktion mittels einer Hüfverschiebeplastik, im Bereich der unteren Extremität mittels eines bilateralen Fibulainterponates mit Plattenosteosynthese. Das mediane Follow-up beträgt 46 Monate.
Ergebnisse: Bei allen Patienten wurde eine R0-Resektion dokumentiert, Lokalrezidive traten nicht auf. 4 Patienten verstarben im Follow-up im metastasierten Stadium der Erkrankung, die übrigen Patienten sind tumorfrei. Postoperative Infektionen traten nicht auf, sekundäre Amputationen waren nicht erforderlich. Nach bilateraler Fibulainterposition (n=6) traten bei 2 Patienten (nach Radiotherapie) Frakturen des Interponates auf, die jeweils einmal operativ und konservativ therapiert wurden. Der mediane MSTS der lebenden Patienten beträgt nach Hüftverschiebeplastik 74% und nach bilateraler Fibulainterposition 89%.
Schlussfolgerung: Biologische Rekonstruktionen sind aufwendige Operationsverfahren mit einer aufwendigen Rehabilitation. Der Vorteil liegt in einem dauerhaften Rekonstruktionsverfahren, einem akzeptablen funktionellen Ergebnis mit deutlich geringeren Komplikationen im Vergleich zur Tumorendoprothetik.