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Organerhalt oder Resektion bei chronischer Pankreatitis-Langzeitergebnisse einer randomisierten Studie (Frey vs. Pylorus erhaltender Whipple)
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Published: | October 1, 2007 |
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Einleitung: Die Whipple’sche Operation mit Ihrer Pylorus-erhaltenden Variante (PPPD) war lange Zeit die chirurgische Standardtherapie bei Patienten mit chronischer Pankreatitis. Seit 3 Dekaden gewinnen organerhaltende Varianten (exemplarisch die Frey Operation) zunehmend an Bedeutung insbesondere hinsichtlich verbesserter Lebensqualität und verbesserter exokriner bzw. endokriner Pankreasfunktion. Diese Operationen wurden von unserer Arbeitsgruppe in einer randomisierten Untersuchung verglichen. Ziel der vorliegenden Arbeit war es, über Langzeitergebnisse dieser randomisierten Studie zu berichten.
Material und Methoden: 61 Patienten waren usrsprünglich eingeschlossen PPPD (n=30) bzw. Frey (n=31). Ein Patient starb unmittelbar postoperativ (Frey), so daß 60 Patienten zur Nachuntersuchung zur Verfügung standen. Folgende Parameter wurden untersucht: Mortalität, Lebensqualität, Schmerz-Score und exokrine-, bzw. endokrine Pankreasfunktion.
Ergebnisse: Die mediane Nachbeobachtungszeit lag bei 7 Jahren. Sechs Patienten konnten nicht mehr kontaktiert werden (PPPD=2; Frey=4). Es gab keine Unterschiede hinsichtlich der Mortalität (14% (4/28) vs. 15% (4/26). Ausserdem fanden sich keine Unterschiede hinsichtlich Lebensqualität (globale LQ 54,17 (0-100) vs. 50 (16,7-83,4)), Schmerz-Score (12,5 (0-75) vs. 6,25 (0-100)), exokrine- (96% vs. 85%) oder endokrine Pankreasinsuffizienz (67% vs. 77%).
Schlussfolgerung: Nach 7 Jahren fanden sich keine Unterschiede in den untersuchten Parametern. Solange der Pankreaskopf als der Schrittmacher der Erkrankung angegangen wird, bleibt es dem Chirurgen überlassen, welches Verfahren er wählt. Evtl. sind die gleich schlechten Langzeitergebnisse der Pankreasfunktion lediglich Ausdruck des natürlichen Verlaufs der Erkrankung.